Nach dem Erdbeben in Kolumbien stieg die Opferzahl inzwischen bereits auf 14 Tote. 363 Häuser wurden zerstört.
Nach dem Erdbeben der Stärke 5,6 im Zentrum Kolumbiens ist die Opferzahl bis Montag auf 14 gestiegen. Mindestens 65 Menschen seien bei den Erdstößen am Samstag verletzt worden, berichtete der Fernsehsender Caracol am Montag unter Berufung auf das Rote Kreuz in der Hauptstadt Bogota. Etwa 9.000 Menschen seien von dem Beben betroffen, das auch im Südwesten des Landes Schäden anrichtete.
363 Gebäude zerstört
Die Toten habe es durch
Steinschlag und Erdrutsche auf der Fernstraße von Bogotá nach Villavicencio,
der Hauptstadt der Provinz Meta, gegeben. Mehrere Fahrzeuge seien dort durch
Felsbrocken völlig zerstört worden. Am stärksten seien die kleinen
Ortschaften Quetame und Calvario bei Bogota betroffen. In Quetame seien 70
Prozent aller Gebäude schwer beschädigt. Insgesamt seien 363 Gebäude
zerstört worden. In der Hauptstadt selbst und anderen Städten der Region
brach Panik aus.
Drei Nachbeben
Das Epizentrum habe sich etwa 55 Kilometer
südöstlich von der Hauptstadt befunden. Da sich das Beben in geringer Tiefe
von 3,9 Kilometern ereignet habe, seien die Erdstöße sehr stark zu spüren
gewesen. Mindestens drei heftige Nachbeben versetzten die Menschen immer
wieder in Angst und Schrecken.
Feuer ausgebrochen
In der Hauptstadt brachen mindestens zwei
Feuer aus, eines in einem Einkaufszentrum, ein zweites in einem
Fernsehsender. Auch seien an mehreren Gebäuden, darunter auch Hotels, Risse
entstanden, hieß es weiter. Zeitweise seien auch Telefonverbindungen
unterbrochen gewesen, sagte Innenminister Carlos Holguin. In kleineren
Orten, die näher am Epizentrum liegen, stürzten nach ersten Angaben
mindestens 40 Häuser ein.
In Bogota und umliegenden kleineren Städten im Zentrum des Landes flüchteten viele Menschen ins Freie. Auch Präsident Alvaro Uribe wurde bei einer Versammlung in der Gemeinde Florida in der südwestlichen Provinz Valle del Cauca von den Erdstößen überrascht. Die Sitzung sei unterbrochen worden, hieß es. Kolumbien liegt in einer ständig von Erdbeben gefährdeten Region, wo die Nazca-Platte und die Südamerikanische Platte aneinanderstoßen. 1999 starben bei einem Erdbeben der Stärke 6,2 fast 1200 Menschen.