Italien trauert
Erdbebenopfer in L'Aquila begraben
10.04.2009
Rund 5.000 Menschen nahmen an der Trauerfeier teil, während der Begräbnisse kam es erneut zu einem Nachbeben.
Die von dem verheerenden Erdbeben am Montag betroffene Stadt L'Aquila hat sich am Freitag von den Todesopfer des Erdstoßes verabschiedet. 5.000 Menschen - darunter 1.600 Familienangehörige - versammelten sich auf dem Platz vor einer Polizeischule in der Abruzzen-Hauptstadt, auf dem die Trauerzeremonie für die Opfer des Erdbebens verlesen wurden.
20 Kinder unter den Opfern
Eine lange Reihe von Särgen wurde auf
dem Platz aufgestellt. Zu den Opfern zählen 20 Kinder. Das jüngste Opfer war
nur drei Monate alt und war in den Armen seines Vaters gestorben, der
ebenfalls beim Erdbeben ums Leben gekommen ist. Auch während der Trauerfeier
ist es zu einem weiteren Nachbeben in der Stärke von 2,2 auf der
Richterskala gekommen.
Tiefe Anteilnahme des Papstes
Der Papst hat seine tiefe
Anteilnahme an der Trauer der Familienangehörigen aller Opfer des Erdbebens
in der mittelitalienischen Region Abruzzen ausgedrückt. In einer Botschaft,
die vom Papst-Sekretär Georg Gänswein bei der Trauerzeremonie verlesen
wurde, betonte der Heilige Vater, er trauere mit den Familien um die Opfer
dieser Katastrophe. Er habe persönlich die Entwicklungen des seismischen
Phänomens seit dem Erdbeben am Montag verfolgt, das auch im Vatikan gespürt
worden war.
Lob für Solidaritätswelle
Der Papst lobte die
Solidaritätswelle, die sich nach der Katastrophe in Gange gesetzt habe. "Auch
der Heilige Stuhl will mit den Pfarreien, den religiösen Institutionen und
den Laien-Organisationen ihre Rolle spielen, um den Obdachlosen Hilfe zu
bringen", betonte der Heilige Vater. "Nur die Solidarität
ermöglicht den Menschen, diese so schmerzhafte Zeit zu überwinden",
sagte der Papst. Für die Trauerzeremonie in L'Aquila entsendete Benedikt
XVI. die heiligen Öle, die er in der Peterskirche gesegnet hat. Auch der
Kelch, der bei der Trauerzeremonie verwendet wurde, wurde vom Papst als
Zeichen der Anteilnahme an der Trauer entsendet.
Berlusconi tröstete Angehörige
Die Trauerzeremonie
wurde vom vatikanischen Staatssekretär, Kardinal Tarcisio Bertone,
mitzelebriert. "Wir beugen uns vor dem unbegreiflichen Rätsel des
Todes, der uns jedoch auch eine wertvolle Chance bietet, den wahren Wert und
Sinn des Lebens zu begreifen. Wir werden versuchen, aus dem Tod eine Lehre
für ein authentisch christliches Leben zu ziehen", betonte
Bertone, "Nummer zwei" im Vatikan. Als Gäste nahmen am Begräbnis
auch Staatspräsident Giorgio Napolitano, Regierungschef Silvio Berlusconi
und der österreichische Botschafter in Rom, Christian Berlakovits, teil.
Berlusconi verfolgte das Begräbnis unter den Angehörigen der Opfer. Er
tröstete die Angehörigen und sprach ermutigende Worte zu.
Der Medienzar kündigte am Rande der Feierlichkeiten an, Erdbebenopfer in seinen zahlreichen Immobilien aufzunehmen (mehr dazu hier).
Nationaler Trauertag
In ganz Italien wurde anlässlich des
Begräbnisses ein nationaler Trauertag ausgerufen. Die Kaufleute im Land
schlossen als Zeichen der Trauer ihre Geschäfte. Zum Gedenken an die Opfer
wurden am Freitag landesweit die Flaggen auf Halbmast gesetzt. Auch auf den
römischen Flughäfen Ciampino und Fiumicino wurde zu Beginn der
Trauerzeremonie eine Schweigeminute abgehalten.
Auf der nächsten Seite: Der Live-Ticker zum Nachlesen
Der Live-Ticker zum Nachlesen
12:46: Überschattet von dem schweren Erdbeben in den Abruzzen haben in Rom die Osterfeiern mit Papst Benedikt XVI. begonnen. Auch beim Karfreitags-Kreuzweg am Kolosseum am Abend sollte das Leid der Zehntausenden von Menschen durch das Beben vom letzten Montag anklingen
12:30: Der Trauergottesdienst ist vorüber. Rund 5.000 Menschen und die italienische Staatsspitze nahmen daran teil. Die Särge stehen noch im Hof der Polizeischule von L'Aquila, immer wieder werfen sich trauernde Angehörige darauf. Besonders bedrückend ist ein kleiner weißer Sarg eines Kindes, der auf jenem seiner Mutter stand.
12:02: Unter den Teilnehmer der Trauerfeier ist auch Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi, der sichtlich bestürzt wirkt.
Foto: (c) AP
11:45: Der Papst hat seine tiefe Anteilnahme an der Trauer der Familienangehörigen aller Opfer des Erdbebens in der mittelitalienischen Region Abruzzen ausgedrückt. . In einer Botschaft, die vom Papst-Sekretär Georg Gänswein bei der Trauerzeremonie der Todesopfer in L'Aquila verlesen wurde, betonte der Heilige Vater, er trauere mit den Familien um die Opfer dieser Katastrophe. Für die Trauerzeremonie in L'Aquila entsendete Benedikt XVI. die heiligen Öle, die er in der Peterskirche gesegnet hat. Auch der Kelch, der bei der Trauerzeremonie verwendet wurde, wurde vom Papst als Zeichen der Anteilnahme an der Trauer entsendet.
11:32: Tausende Trauernde säumen den Platz in L'Aquila und nehmen an der Messe teil. Unter ihnen auch die italienische Politprominenz.
11:00: Die Trauerfeier beginnt mit einem Gottesdienst, der unter anderem von der Nummer Zwei des Vatikans, Kardinal Tarcisio Bertone, zelebriert und landesweit im Fernsehen übertragen wird.
10:25: Die Trauerzeremonie für 150 Erdbebenopfer findet auf dem Platz vor einer Polizeischule in der Abruzzen-Hauptstadt L'Aquila statt. Dort stehen die Särge der Verstorbenen, um sie herrum die fassungslosen Hinterbliebenen.
9:26: In ganz Italien wurde ein nationaler Trauertag ausgerufen. Die Kaufleute im Land wollen als Zeichen der Trauer ihre Geschäfte schließen
09:00: Zum Gedenken an die der Opfer des schweren Erdbebens in den italienischen Abruzzen sind am Freitag landesweit die Flaggen auf Halbmast gesetzt worden.