286 Tage im Weltraum gehen nicht spurlos am Körper vorbei: Die geretteten NASA-Astronauten verblüffen die Welt mit ihrem zerbrechlichen und hageren Aussehen und zeigen, wie ihre Körper durch die Leere geschädigt wurden.
Nach neun zermürbenden Monaten im All sind die gestrandeten Astronauten der NASA durch eine Rettungsaktion endlich zur Erde zurückgekehrt.
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„Hühnerbeine“ und „Babyfüße“
Von „Hühnerbeinen“ und „Babyfüßen“ bis hin zu einem erhöhten Risiko für tödlichen Krebs ist die Rede. Experten warnen davor, dass die Astronauten jahrelang mit gesundheitlichen Komplikationen zu kämpfen haben könnten. Sie werden nun mehrere Tage lang im Johnson Space Center der NASA in Houston intensiven medizinischen Untersuchungen unterzogen.
Ohne die Anziehungskraft der Erdanziehung werden die Muskeln der Astronauten durch den Mangel an Arbeit geschwächt und beginnen abzubauen. Mit der Zeit führt dies zu einem Muskelschwund, der die Astronauten bei ihrer Rückkehr zur Erde gebrechlich macht.
Wie bei der dramatischen Landung gestern Abend zu sehen war, sind Astronauten normalerweise nicht in der Lage, unter dem erdrückenden Gewicht der Erdanziehung eigenständig zu laufen.
Knochenschwund
Die Forschung hat gezeigt, dass die Veränderungen der Knochendichte schwerwiegend und lang anhaltend sein können, was zu einem höheren Risiko von Knochenbrüchen oder Skelettproblemen führt.
Die Auswirkungen der Schwerelosigkeit werden noch dadurch verschlimmert, dass die Astronauten ihr Gewicht im Weltraum schwer halten können. Häufige Übelkeit und Geruchs- und Geschmacksverlust aufgrund des Drucks in den Nebenhöhlen führen dazu, dass sie ihren Appetit verlieren.
Dünne, kurze Beine
Da der Körper zu 70 Prozent aus Wasser besteht, neigt diese Flüssigkeit außerdem dazu, sich bei geringer Schwerkraft dramatisch zu verschieben. In einigen Fällen führt dies zu einem Problem, das die NASA als „Puffy-Face-Syndrom“ bezeichnet, das eine starke Schwellung des Kopfgewebes verursacht. Gleichzeitig führt der Flüssigkeitsaustritt im unteren Teil des Körpers zu dem, was die NASA „Hühnerbeine“ und „Babyfüße“ nennt. Dabei handelt es sich um einen Zustand, bei dem die Beine ungewöhnlich klein und geschwächt erscheinen.
Unscharfes Sehen
Der Druck, der sich im Kopf aufbaut, drückt auf die Augen und die Sehnerven und verursacht das so genannte raumfahrtassoziierte neuro-okulare Syndrom (SANS). SANS verursacht verschwommenes oder unscharfes Sehen, wachsende blinde Flecken und sogar Veränderungen in der Form des Auges.
45-tägiges Rehabilitationsprogramm
Nach ihrer Rückkehr aus dem Weltraum durchlaufen Astronauten ein dreiphasiges 45-tägiges Rehabilitationsprogramm, das mit der Wiederherstellung von Kraft, Flexibilität und Gehfähigkeit beginnt und sich dann auf komplexere Übungen und Ausdauertraining konzentriert.