Nach Unglück
EU plant Verbot von Airbus-Sensoren
30.07.2009
Die Sensoren des Herstellers Thales sollen nicht länger eingesetzt werden.
Nach dem Absturz eines Air-France-Airbus A330 über dem Atlantik plant die EU ein Verbot bestimmter Geschwindigkeitsmesser. Nach einem Vorschlag der Europäischen Flugsicherheitsbehörde sollen Sensoren des Herstellers Thales, die auf der Unglücksmaschine installiert waren, nicht länger eingesetzt werden. Auf dem A330 und dem bauähnlichen A340 sollten neuere Thales-Sensormodelle auf nur noch eins je Flugzeug beschränkt werden, teilte die Behörde mit. Mindestens zwei Geschwindigkeitsmesser sollten vom US-Konzern Goodrich hinzukommen - dem einzigen anderen Hersteller solcher Geräte.
228 Tote
Der Vorschlag ist die bisher bei weitem schärfste
Reaktion von Sicherheitsbehörden auf das Unglück vom 1. Juni. Damals war
eine Maschine vom Typ A330-200 der Air France auf dem Flug von Brasilien
nach Frankreich ins Meer gestürzt und hatte 228 Menschen in den Tod gerissen
- darunter auch 28 Deutsche. Ermittler versuchen herauszufinden, ob offenbar
falsche Angaben von Geschwindigkeitssensoren eine Rolle bei dem Absturz
gespielt haben. Eine genaue Ursache könne aber noch nicht genannt werden.
Bisher wurde erst ein kleiner Teil der Trümmer gefunden, die Flugschreiber
wurden noch nicht geortet.
Verlängerte Suche
Airbus will unterdessen nach französischen
Behördenangaben eine Verlängerung der Suche mitfinanzieren. Weitere
Einzelheiten gab die ermittelnde Behörde nicht bekannt. Die Zeitung "La
Tribune" berichtete unter Berufung auf Airbus-Chef Tom Enders, der Konzern
wolle die öffentlichen Ermittlungen mit rund zwölf bis 20 Millionen Euro
unterstützen. Damit könnte die Suche über die bisherige Frist am 22. August
ausgedehnt werden, und zwei bis drei Boote sowie mindestens ein Klein-U-Boot
könnten zum Einsatz kommen. Obwohl die Flugschreiber inzwischen keine
Signale mehr aussenden, hofft Airbus, die Geräte doch noch zu finden.