Heftig Kritik am deutschen Gesundheitsminister Karl Lauterbach wegen seinen Empfehlungen für die Hitze-Tage.
Auch in Deutschland klettern die Temperaturen in manchen Orten auf weit über 30 Grad. Daher hat sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach dazu entschieden, den Bürgern Tipps zu geben, wie sie sich am besten gegen die Hitze schützen können. Die gut gemeinten Ratschläge stoßen allerdings auch auf Kritik. Meteorloge und Moderator Jörg Kachelmann bezeichnet die Tipps gar als "aktive Sterbehilfe".
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Der erste Ratschlag, der den Wetter-Experten auf die Palme bringt, ist: "Wohnung kühl halten". Gesundheitsminister Lauterbach empfiehlt, Fenster geschlossen und verschattet halten, um die Hitze nicht in die Wohnung zu lassen. Erst am Abend oder in den frühen Morgenstunden sollte man lüften.
Der zweite Tipp, der den Wetterfrosch beunruhigt, ist: "Anstrengende Tätigkeiten zwischen 11 und 17 Uhr vermeiden". Auch hier sollte man auf den Abend warten oder in den frühen Morgenstunden aktiv werden.
"Diese 'Hitzetipps' sind aktive Sterbehilfe"
Für Kachelmann sind diese Ratschläge völlig unverständlich. Auf Twitter schreibt er: „Diese 'Hitzetipps' sind aktive Sterbehilfe." Die Ratschläge aus dem Gesundheitsministerium kämen „von Menschen, die keine Ahnung haben, dass Temperatur und Ozon abends am schlimmsten sind und die in Palästen wohnen, wo man tagsüber so viel Raumvolumen hat, dass man nicht stirbt, wenn man alles zumacht und atmet.“
Die Anweisung, tagsüber nicht zu lüften, sei nur dann erfüllbar, wenn auch niemand in der Wohnung ist. Aber gerade ältere Menschen, die oft auch in "kleineren Kubaturen leben, sind diese Hinweise Grundlage für unermessliches, tägliches Leid und den Tod.“
Luftfeuchtigkeit entscheidender als Hitze
„Das schärfste Schwert beim Hitzetod ist nicht die Temperatur, sondern sind Luftfeuchtigkeit, Sauerstoffarmut und die absolute Windstille in den behördlich vorgeschriebenen Sargvorhöfen der Hölle.“, so der Meteorologe abschließend.