18 gerettet
Fähre in Indonesien gesunken: über 200 Vermisste
11.01.2009
Bei schwerem Seegang ist in Indonesien am Sonntag eine Fähre mit mehr als 250 Menschen an Bord gesunken.
Eine Fähre mit mehr als 250 Menschen an Bord ist am Sonntag in Indonesien in schwerem Sturm gesunken. 18 Menschen wurden nach Angaben der Seenotrettung geborgen, darunter nach unbestätigten Berichten auch der Kapitän. Die Fähre war auf dem Weg von der Insel Sulawesi nach Borneo, als sie rund 50 Kilometer nach dem Auslaufen vor West-Sulawesi von meterhohen Wellen erfasst wurde. "Wir fürchten, dass mehr als 200 Menschen ertrunken sind", sagte der Sprecher der Seenotretter in Makassar, der Hauptstadt der Provinz Süd-Sulawesi.
Schwere Stürme
Die Region wird seit Tagen von schweren
Stürmen heimgesucht. Mehrere Flüsse traten über die Ufer, Dörfer waren von
der Außenwelt abgeschnitten und 1000 Häuser standen unter Wasser. Mindestens
sechs Menschen kamen nach Behördenangaben ums Leben. Auch auf den
Fidschi-Inseln im Südpazifik ertranken sieben Menschen in den Fluten. Nach
Presseberichten aus der Hauptstadt Suva wurde in drei Städten der Notstand
ausgerufen. Mindestens 500 neuseeländische Touristen sitzen wegen der
Überschwemmungen in dem Inselstaat fest.
Fischer retteten Überlebende
Die Fähre "Teratai Prima" war
am Samstagabend in Pare-pare ausgelaufen. Das Unglück ereignete sich in den
frühen Morgenstunden des Sonntags. Die Überlebenden klammerten sich nach
Medienberichten an Rettungsboote und wurden von Fischern aufgenommen. Unter
den Überlebenden waren mindestens vier Besatzungsmitglieder, hieß es. Die
Fähre habe viel zu wenig Rettungsboote an Bord gehabt, berichtete ein
Rundfunksender. Die Angaben konnten jedoch zunächst nicht bestätigt werden.
In Samarinda auf Borneo versammelten sich Dutzende Angehörige der Passagiere und warteten verzweifelt auf Neuigkeiten. Sie verlangten die Veröffentlichung der Namensliste der Überlebenden.
Häufig Unfälle
In dem riesigen Inselreich Indonesien
sind zwischen den 17.000 Inseln Hunderte Fähren im Einsatz. Weil viele
Schiffe alt und schlecht gewartet sind und Betreiber oft mehr Passagiere an
Bord lassen als erlaubt, kommt es häufig zu Unfällen.