Zeugnisse gefälscht
Falsche Ärztin arbeitete in Hamburger Spital
28.08.2007
Mehrere Jahre ist das Universitätsklinikum Hamburg einer Hochstaplerin aufgesessen: Eine Frau fälschte ihre Zeugnisse - und arbeitete als Ärztin.
Im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hat jahrelang eine Frau ohne gültige Zulassung als Ärztin gearbeitet. Sämtliche bei ihrer Bewerbung vorgelegten Urkunden und Zeugnisse seien gefälscht gewesen, teilte die Klinik am Dienstag mit. Die Frau sei im März 2003 als Medizinerin im Praktikum eingestellt und ab September 2004 in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin als Assistenzärztin beschäftigt gewesen. Tatsächlich sei die Frau aber dreimal durch eine große Medizin-Prüfung gefallen und habe keinen Abschluss gemacht.
Vom Dienst suspendiert
Nach Bekanntwerden des Betrugs am Montag
wurde die falsche Ärztin den Angaben zufolge vom Dienst suspendiert. Die
Frau habe sich bei der Staatsanwaltschaft selbst angezeigt und ein
Geständnis abgelegt. Sie sei zu keinem Zeitpunkt im UKE eigenverantwortlich
ärztlich tätig gewesen, betonte dessen ärztlicher Direktor, Jörg F. Debatin.
Die Frau habe immer unter Aufsicht gearbeitet. Dabei sei sie nie durch
Leistungsdefizite aufgefallen.
Mit Preisen ausgezeichnet
Die falsche Ärztin wurde laut UKE
sogar für ihre wissenschaftliche Arbeit mit Preisen ausgezeichnet. Nach
ersten Untersuchungen sei ein Fehlverhalten der UKE-Personalabteilung nicht
erkennbar.