Zehn Stunden Stau

Flucht aus dem Chaos: Tausende Familien nach israelischen Angriffen in Beirut gestrandet

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Nach den massiven israelischen Angriffen im Libanon harren Tausende Familien in Hotels oder bei Freunden und Verwandten in der Hauptstadt Beirut aus. 

"Wir sind mit nur mit dem Nötigsten in einer kleinen Tasche entkommen", sagte Fatima Ezzeddine der Deutschen Presse-Agentur. "Mein im Ausland lebender Bruder hat uns in einem Hotel zwei Zimmer gebucht".

Vorher sei sie zehn Stunden lang im Stau gesteckt, um aus dem Süden des Landes bis nach Beirut zu kommen, sagte sie. Bei den Luftangriffen seien ihr Nachbarhaus in Tyros stark beschädigt und mehrere Menschen getötet und verletzt worden.

An den Hauptstraßen, die aus dem Süden nach Beirut führen, herrschte in der Früh weiterhin Stau. Viele Menschen standen unter Schock und wirkten müde von der Reise. "Ich weiß noch nicht, wohin ich soll. Am wichtigsten ist, dass ich meine Familie aus dem Süden des Libanons geholt habe", sagte ein vierfacher Vater namens Ali. Eine Frau namens Lamis sagte: "Mein Vater weigerte sich erst, aber meine Mutter und meine Schwestern und ich sind gefahren und haben eine möblierte Wohnung gemietet."

Schwere Finanz- und Wirtschaftskrise

Der Libanon steckte schon vor der Eskalation zwischen der Hisbollah und Israel in einer schweren Finanz- und Wirtschaftskrise. Die örtliche Währung hat mehr als 95 Prozent ihres Werts verloren. Schätzungsweise 80 Prozent der Bevölkerung lebt in Armut.

"Es ist eine Katastrophe", sagte Mustafa aus Sidkine im Süden. "Ich weiß nicht, wer verantwortlich ist, aber wir Bürger zahlen einen tödlichen Preis."

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