Forscher der Elite-Universität Stanford sorgen für eine Sensation: Erstmals sollen Spermien und Eizellen künstlich hergestellt worden sein.
Die Wissenschaftler starteten mit embryonalen Stammzellen, den menschlichen Urbausteinen, die einem wenige Tage alten Fötus entnommen wurden. In einer Nährlösung aus Chemikalien und genmanipulierten Vitaminen wuchsen Stammzellen zu Spermien – samt Kopf und Schwanz. Der Reifungsprozess der weiblichen Eizellen sei noch nicht so deutlich fortgeschritten. „Babys ohne Männer oder Frauen“, titelte der Internet-Drudge-Report erregt.
Bausteine des Lebens künftig aus Hautzellen?
Der Durchbruch
macht unfruchtbaren Paaren Hoffnung. Bei 15 Prozent aller Paare können die
Partner keine brauchbaren Spermien oder Eizellen produzieren. Diese
Baublöcke des Lebens könnten fortan gezüchtet werden, Erbmaterial inklusive,
glaubt Forschungsleiterin Renee Reijo Pera. Die US-Wissenschaftler hoffen
auch, künftige Stammzellen als „Rohmaterial“ für die wundersame
Keimzellenproduktion aus der Haut Erwachsener gewinnen zu können.
Homosexuelle Paare könnten dadurch erstmals Kinder mit der DNA beider Partner haben: Bei einer Männerpaarung könnte aus der Hautstammzelle eines Partners eine Eizelle werden, einsetzbar in eine Leihmutter.
Die Forschung soll auch bei der Entwicklung einer „Wunderpille“ helfen, die die Menopause bei Frauen verzögert – und das Babykriegen im hohen Alter möglich macht. Eine heftige Ethikdebatte steht also unmittelbar bevor.