Im US-Bundesstaat New York ist eine junge Frau erschossen worden, nachdem sie mit ihrem Auto versehentlich in die Auffahrt eines fremden Hauses gefahren war.
Die 20-jährige Kaylin Gillis war nach Angaben der Polizei am Samstagabend mit drei Freunden in einer ländlichen Gegend nahe dem Ort Hebron im Auto unterwegs und auf der Suche nach dem Haus eines Freundes.
Wie der zuständige Sheriff Jeffrey Murphy am Montag (Ortszeit) sagte, haben sich die jungen Leute verirrt und schnell bemerkt, dass sie die falsche Auffahrt gewählt hatten. In dem Moment sei ein Mann aus dem Haus gekommen und habe zwei Schüsse auf das Auto abgefeuert. Gillis sei dadurch tödlich verletzt worden.
Der mutmaßliche Täter, ein 65-Jähriger, sei festgenommen worden und müsse sich nun unter anderem wegen Totschlags verantworten, sagte Murphy. "Das ist ein sehr trauriger Fall."
Keine Interaktion – trotzdem eröffnete er das Feuer
Dem Fernsehsender CNN sagte Murphy am Dienstag, der Mann habe bisher nicht mit der Polizei kooperiert und keine Reue gezeigt. "Er wurde in keiner Weise bedroht", betonte der Polizist. Die Gruppe habe nicht mit dem Hausbewohner interagiert und habe gerade wegfahren wollen. Es handle sich um eine sinnlose Tragödie.
Freunde der Getöteten haben eine Spendenkampagne auf der Plattform GoFundMe gestartet. Alle Einkünfte sollen der Familie von Kaylin Gillis zu Gute kommen, um Begräbniskosten und andere finanzielle Nöte abzudecken.
Nicht der erste Fall dieser Art
Erst kurz zuvor hatte ein ähnlicher Fall im US-Bundesstaat Missouri für Empörung gesorgt: Dort wurde ein Teenager von einem Hausbesitzer angeschossen und verletzt, nachdem er sich in der Haustür geirrt hatte. US-Medien zufolge wollte der 16-Jährige in Kansas City seine Geschwister abholen, läutete aber versehentlich an der falschen Haustür. Daraufhin habe der Hausbesitzer auf den schwarzen Jugendlichen geschossen. Der Bub überlebte. Gegen den mutmaßlichen Täter wurde Anklage wegen schwerer Körperverletzung erhoben.
Die USA sind seit langem mit einem schwer begreiflichen Ausmaß an Waffengewalt konfrontiert.