Zehn Tote forderte ein Jahrhundertunwetter in Mittelgriechenland. Vier Menschen werden noch immer vermisst, darunter ein frisch vermähltes Ehepaar aus Graz, das wenige Tage davor vor Ort geheiratet hatte. Griechische Medien outen jetzt die ganze Tragödie das Traumpaars.
Volos. Mit dem Sturm "Daniel" kam für Michaela aus Graz und ihren Philipp, die sich in Argalasti nahe dem Traumstrand Potistika kennengelernt und vor wenigen Tagen das Ja-Wort gegeben hatten, der Alptraum.
Der Strand von Potistika.
Laut www.kathimerini.gr war es der Tag der Abreise ihrer Hochzeitsgesellschaft – etwa vierzig Personen, Familienangehörige und Freunde, die zu den Feierlichkeiten nach Griechenland mitgekommen waren. Das Brautpaar wollte noch eine Woche allein auf dem Pilion bleiben, bevor auch sie geplant hätten, nach Graz zurückzukehren.
Dienstagmorgen, nachdem es angefangen hatte, heftig zu regnen, kehrten die 32-Jährige und ihr Angetrauter in ihr Zimmer zurück, Michaela telefonierte noch mit ihren Eltern, die bereits Schwierigkeiten gehabt haben sollen, die Präfektur sicher zu verlassen. Als das Wasser immer höher stieg, zog das frisch vermählte Paar in einen Bungalow um, der sich weiter oben auf dem Grundstück von Vermieter Thanasis Samaras befand.
Haus förmlich in Stücke gerissen
Dann die schicksalhafte Entscheidung: Während ein älteres Urlauber-Paar aus Österreich anklopfte, um die beiden mit auf einen Hügel zu nehmen, lehnten die Grazer ab. "Wenn es wirklich ernst wird, kommen wird nach", sollen sie zu dem Landsmann namens Fritz gesagt haben.
Naturgewalt durch "Daniel".
Gegen 17 Uhr durchquerte auch Vermieter Thanasis Samaras noch einmal zu Kontrollzwecken das Anwesen. Weil er das Auto des Paares sah und wusste, dass sich Fritz in Sicherheit gebracht hatte, nahm er an, dass auch die Eheleute mit dem Landsmann mitgegangen waren. Als Samaras wenig später Fritz traf und ihm erzählte, was passiert ist, rannte die Grieche in Panik zurück - und traf auf einen absoluten Albtraum. Der reißende Fluss, der sich gebildet hatte, hatte zwei der kleinen Häuser buchstäblich aus den Fundamenten gehoben. Eines, in dem sich Michaela und Philipp zuletzt aufgehalten hatten, war regelrecht in Stücke gerissen worden. Von den beiden Steirern fehlt seitdem jede Spur.