Betrunkene sind in Paris in das Musée d'Orsay eingedrungen - und haben randaliert. Dabei wurde ein Bild des Malers Claude Monet beschädigt.
Die französische Polizei hat vier Männer und eine Frau vorübergehend in Gewahrsam genommen, die unter Verdacht stehen, am vergangenen Samstag per Faustschlag das Gemälde "Die Brücke von Argenteuil" von Monet beschädigt zu haben. Justizkreisen zufolge habe sich ein junger Mann gestern, Dienstag, der Polizei gestellt. Einer der Verhörten gab an, sich in betrunkenem Zustand befunden zu haben, als die Gruppe in das Pariser Musée d'Orsay eingedrungen sei.
Zehn Zentimeter langer Riss
Das Bild aus dem Jahr 1874 habe einen "mindestens
zehn Zentimeter langen" Riss, teilte ein Sprecher der französischen
Kulturministerin Christine Albanel am Sonntag mit. Eine Gruppe "ziemlich
angetrunkener Individuen" sei in das Museum eingedrungen. Dabei sei der
Alarm ausgelöst worden. Auf ihrer Flucht hätten sie dem Gemälde einen Schlag
verpasst und es schwer beschädigt.
Während der "Nuit blanche"
Die Täter seien
während der "Nuit blanche", einem zwölfstündigen Kultur- und
Kunstspektakel in Paris, in das Innere des Museums eingedrungen und hätten
eine Tür aufgebrochen. Das 60 mal 80 Zentimeter große Ölgemälde Monets zeigt
Segelboote auf der Seine mit der Brücke im Hintergrund.
In den vergangenen Monaten waren bereits mehrfach Kunstwerke in Frankreich beschädigt worden. Eine junge Frau, die ihre roten Lippen auf einer weißen Leinwand des amerikanischen Künstlers Cy Twombly in Avignon hinterlassen hatte, musste sich erst am Dienstag vor Gericht verantworten. Im August hatten mehrere bewaffnete Männer in einem Museum in Nizza vier wertvolle Gemälde von Bruegel, Sisley und Monet gestohlen.