Galbani im Visier

Gammelkäse-Skandal in Italien weitet sich aus

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Mitarbeiter des Milchkonzerns Galbani klagen an: Sie wurden offenbar gezwungen, verdorbenen Käse zu verarbeiten.

Ein im vergangenen August bekannt gewordener Skandal um Tonnen Gammelkäse, die in Norditalien mit frischen Produkten vermischt und verkauft worden waren, zieht weitere Kreise und belastet den Milchkonzern Galbani. Nach Angaben der italienischen Tageszeitung "La Repubblica" vom Dienstag haben mehrere Mitarbeiter des Konzerns Klage gegen Galbani eingereicht. Sie seien jahrelang gezwungen worden, verdorbene Produkte zu verarbeiten und zu verkaufen, nachdem das Ablaufdatum auf den Packungen gefälscht worden war.

Der verdorbene Käse sei vor allem zu Mozzarella, Gorgonzola oder Schmelzkäse verarbeitet und verkauft worden, verlautete aus Ermittlerkreisen. Schon im August hatten Medienberichten über Ermittlungen gegen drei norditalienische Unternehmen, die den vergammelten Käse nach einer Wiederverarbeitung an Diskont-Supermärkte lieferten, für Aufsehen gesorgt.

Für die italienische Lebensmittelindustrie ist dieser Skandal ein weiterer harter Schlag. Im März waren in Süditalien Molkereien und Agrarunternehmen ins Visier von Ermittlern geraten, weil in der Büffelmilch, mit der Mozzarella hergestellt wird, Dioxin gefunden worden war. Im April war bekanntgeworden, dass Millionen Liter Wein mit krebserregenden Stoffen verunreinigt waren.

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