Drei Tage lang war Michael Heckhoff (50) auf der Flucht und nahm mehrere Geiseln. Der Bild-Zeitung schildert er erste Details seines aufsehenerregenden Ausbruchs.
Der Ausbruch
„Das mit dem Ausbruch lief so: Ich hab’ von einem
Wärter den Schlüssel bekommen und auf den Kopierer gelegt. Nach dem Muster
hat der Paul dann in der Schlosserei deneinen Schlüssel gemacht. Den haben
wir dann dann in einem günstigen Moment genutzt. Wir sind durch mehrere
Türen, ließen den Wärter vorbeigehen und sind dann zur Pforte. Den Pförtner
haben wirDem Pförtner haben wir klar gemacht, dass ihm nichts anderes übrig
bleibt, als uns die Tür aufzumachen, weil wir seine Kollegen haben. Wir
haben ihn gezwungen, uns Wzwei Dienstwaffen und Handschellen zu geben. Vor
der Anstalt waren Kameras auf uns gerichtet. Ich sagte zu Paul: „Wink’ mal,
damit die sehen, dass wir jetzt fort sind.“
Über die Flucht
„Wir sind raus, da kam ein Taxi mit einem
anderen Häftling. Dann sind wir nach Köln gefahren. Da sind wir erstmal auf
den Weihnachtsmarkt. Wir haben uns ein einer Pommesbude Pommes und Sprudel
gekauft. Während wir gegessen haben, kreiste ein Polizeih-Hubschrauber über
uns. Da haben wir uns unter einer Brücke versteckt. Wir hatten ja ja von
Anfang an keine Ahnung, wo wir nach der Flucht überhaupt hinwollten.“
Über seinen Komplizen
„Der Paul könnte nie einem etwas tun,
und wir haben auch ausgemacht, dass wir niemanden verletzten und nicht
schießen. Auch nicht, wenn wir umstellt werden.“
Über das Motiv
„Ich war in einer ausweglosen Situation, ohne
Hoffnung und Perspektive. Der Ausbruch war eigentlich eine Trotzreaktion auf
die Vollzugsumstände im Knast. Ich bin mit der Direktorin aneinander
geraten. Die hat mich voll schlecht behandelt und mir einfach den Ausgang
gestrichen. Ich möchte eher tot sein, als noch einmal in diesen verlogenen
Knast zu kommen.“