In der französischen Hafenstadt Le Havre ist am Dienstag ein Schiff mit mehreren tausend Tonnen des Giftmülls eingetroffen, der in der Elfenbeinküste zum Tod von zehn Menschen geführt hatte.
Die "MN Toucan" lief nach Angaben des Hafens von Le Havre am frühen Morgen ein. Die etwa 3.000 Tonnen Giftmüll sollten im Laufe des Tages entladen werden.
Hochgiftiger Müll wird verbrannt
Der Abfall sollte dann mit
einem Zug zu einer Verbrennungsanlage südlich von Lyon gebracht werden. Die
Anlage wird von der zur Seche-Gruppe gehörenden Firma Tredi betrieben, die
mit der Entsorgung des Giftmülls in der ivorischen Wirtschaftsmetropole
Abidjan beauftragt worden war. Auch weitere 3.000 Tonnen hochgiftigen
Materials sollen zur Entsorgung von dem westafrikanischen Staat nach Europa
gebracht werden.
Über 100.000 brauchten Behandlung
Ende August hatte ein
Schiff unter griechischer Flagge, das von einem internationalen und in den
Niederlanden gemeldeten Konzern gechartert worden war, 528 Tonnen Giftmüll
auf mehreren Halden in der Millionenstadt Abidjan abgeladen. Nach
Regierungsangaben starben zehn Menschen an den Folgen. Insgesamt mussten
mehr als 100.000 Anwohner ärztlich behandelt werden.
Der Giftmüllskandal hatte in Abidjan teils gewalttätige Proteste ausgelöst und zum Rücktritt der Regierung geführt.