Aus Nordafrika
Gut 600 Flüchtlinge erreichten Italien
29.11.2008
Vier der Nordafrikaner überlebten die Überfahrt in zwei Booten wegen der stürmischen See nicht - Sie gingen über Bord.
In einem Herbststurm mit haushohen Wellen sind vier Bootsflüchtlinge auf dem Weg nach Süditalien ums Leben gekommen. Unterdessen erreichten mehr als 600 Menschen, die Mitte der Woche mit zwei Booten in Nordafrika aufgebrochen waren, in einer groß angelegten Rettungsaktion die Insel Lampedusa. In dem erneut heillos überfüllten Auffangzentrum auf der Insel waren damit am Samstag mehr als 1.400 Flüchtlinge untergebracht. Das Zentrum verfügt nur über 700 Betten - also genau die Hälfte.
Vier Mann über Bord
"Wir sind am Mittwoch von der libyschen
Küste aus in See gestochen, dann sind vier von uns über Bord gefallen, und
wir haben ihnen nicht mehr helfen können", berichteten Flüchtlinge nach der
Ankunft in dem Auffanglager. In Zusammenarbeit mit der Hafenbehörde von
Lampedusa gelang es vier Fischerbooten, die Immigranten vor dem Schiffbruch
auf hoher und überaus stürmischer See zu bewahren. Die Bootsflüchtlinge
hatten bereits am Donnerstag über ein Satellitentelefon um Hilfe gerufen:
"Wir stecken in einem Unwetter und drohen unterzugehen."
Etwa 250 der Ankömmlinge sollten noch am Samstag mit Flugzeugen in andere Aufnahmelager gebracht werden. Jedes Jahr treten Zehntausende von Immigranten von Nordafrika aus die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer nach Südeuropa an.