Bruno wird an einen Geheimort gebracht. Die Uni München, wo der Bär derzeit aufbewahrt wird, kann sich vor Tierschützern nicht mehr erwehren.
Braunbär "Bruno" sorgt auch knapp vier Monate nach seinem Abschuss für Aufregung. Das tiefgefrorene tote Tier wird nun an einen geheimen Ort gebracht. Man wolle damit den Druck von dem Uni-Institut für Tieranatomie nehmen. Dessen Leiter sei bisher nicht nur ständigen Journalisten-Anfragen, sondern auch Drohungen von militanten Tierschützern ausgesetzt.
Bruno als Forschungsobjekt
Präparate von "Brunos" Knochen und Organen sollen interessierten Wissenschaftern zur Verfügung gestellt werden. Deshalb soll der Bärenkörper weiter tiefgefroren aufbewahrt werden, um entsprechende Anfragen auch nach einiger Zeit noch befriedigen zu können, sagte Ministeriumssprecher Roland Eichhorn. "Der Ötzi war ja auch 5.000 Jahre eingefroren."
Fell über die Ohren gezogen
Dem toten Bären wurde unterdessen bereits das Fell über die Ohren gezogen. In einer ersten Schutzmaßnahme wurde es eingesalzen, damit die Haare nicht ausfallen. Sowohl Fell als auch Körper von "Bruno" sollen nun an den neuen Ort gebracht werden. Ob und wann das Fell weiter präpariert wird, damit "Bruno" wenigstens in ausgestopfter Form in einem Museum weiterleben kann, ist noch unklar.
Der aus Norditalien stammende "Bruno" war über Österreich nach Bayern eingewandert und nach anfänglicher Freude von Naturschützern sowie Behörden dann aber als "Problembär" eingestuft worden. Wegen mangelnder Scheu vor menschlichen Siedlungen war er wiederholt aufgefallen und unter anderem sogar in einen Hühnerstall eingedrungen. Deshalb war das Tier von Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) zum Abschuss freigegeben worden, am 26. Juni wurde der bärige Einwanderer erlegt. Die Kümpfl-Alm im Rotwand-Gebiet, wo der junge Bär erschossen wurde, ist mittlerweile eine Pilgerstätte für "Bruno"-Anhänger - seine Fans stellen dort immer wieder Holzkreuze auf.