Der 22-jährige Angeklagte nahm das Urteil grinsend hin und zeigte keine Reue für seine Tat. Er hatte den Schauspieler vergangenes Jahr erstochen.
Für den Mord an einem jungen Schauspieler aus dem neuen "Harry Potter"-Film ist ein 22-Jähriger zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er muss für mindestens 20 Jahre im Gefängnis blieben, wie die Richter in London am Donnerstag befanden. Der Verurteilte hatte den 18-jährigen Robert Knox im Mai vergangenen Jahres vor einer Bar im Londoner Viertel Sidcup erstochen und vier seiner Freunde verletzt.
Angeklagter grinste bei Urteilsspruch
Der Schauspieler hatte
versucht, seinen jüngeren Bruder im Streit um ein Handy zu verteidigen. Der
Angeklagte nahm den Urteilsspruch grinsend hin.
Keine Reue
Richter David Bean beschrieb Knox als
"vielversprechenden Schauspieler, der in seinem traurigerweise so kurzen
Leben viel erreicht hat". Zu dem Täter sagte er, es gebe keinen Beweis
dafür, dass er Knox bewusst töten wollte - tatsächlich aber sei es ihm
"völlig egal gewesen", ob Knox sterben würde oder nicht. Dass er seine Tat
nicht bedauere oder bereue, sei "erschreckend", sagte der Richter weiter.
Der Verurteilte, der Knox mit fünf Messerstichen niederstreckte, habe die Nachricht vom Tode Knox' mit einem "hey, nicht schlecht" quittiert. Staatsanwalt Brian Altman hatte zuvor gesagt, der Mann habe Messer bei sich getragen "wie andere Leute Kugelschreiber".
Rolle in "Harry Potter und der Halbblutprinz"
Knox
hatte im Film "Harry Potter und der Halbblutprinz" den Schüler Marcus Belby
gespielt. Der Streifen hat im Juli Premiere. Der Tod des Schauspielers
inmitten einer Serie von blutigen Messerstechereien zwischen Jugendlichen
sorgte in London damals für Entsetzen. Nach der Tat wurde bekannt, dass die
Polizei bereits gegen den Täter wegen bewaffneten Überfalls und Diebstahls
ermittelte, ihn aber nicht festgenommen hatte. Zwei Beamte erhielten deshalb
Disziplinarstrafen.