Versteck lange Zeit bekannt

Half Ex-Regierungschef Kostunica Mladic?

28.05.2011

Serbische Fahnder kamen Mladic dank Familie auf die Spur.

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© Reuters
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Der frühere serbische Regierungschef Vojislav Kostunica war nach einem kroatischen Zeitungsbericht der wichtigste Schutz des mutmaßlichen Kriegsverbrechers Ratko Mladic vor seiner Verhaftung. Das berichtet die angesehene Zeitung "Jutarnji list" am Samstag unter Berufung auf Depeschen der US-Botschaft in Belgrad, die von der Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlicht wurden und in denen Kostunica beschuldigt werde.

Danach habe die serbische Regierung seit 2006 genau gewusst, wo sich der heute 69-Jährige versteckt hielt, berichtete die Zeitung. Der Zugriff sei jedoch durch Kostunica verweigert worden. Auch der amtierenden serbische Präsident Boris Tadic habe Ende 2009 gegenüber US-Diplomaten Kostunica beschuldigt, die Verstecke von Mladic gekannt, seine Verhaftung aber nicht zugelassen zu haben.

Erst nach dem Ende der Kostunica-Regierung habe die neue Regierung unter Führung der DS-Partei von Tadic seit 2009 ernsthaft mit der Suche nach Mladic begonnen, heißt es nach Darstellung der Zeitung in den Berichten der Belgrader US-Botschaft.

Fahnder kamen Mladic dank Familie auf die Spur
Wie die Belgrader Tageszeitung "Danas" am Samstag unter Berufung auf inoffizielle Quellen berichtete, seien die Telefongespräche der Familie Mladic fast ein Jahr lang mitgeschnitten worden, bis man zur konkreten Information über das Versteck des ehemaligen Militärchefs der bosnischen Serben, Ratko Mladic, gekommen sei.

Innenminister Ivica Dacic sagte am Freitag, dass sich Mladic zumindest ein Jahr in Lazarevo, einer Ortschaft in der Vojvodina etwa 60 Kilometer nordöstlich von Belgrad, versteckt habe. Er wurde am Donnerstag im Haus seines Cousins festgenommen.


 

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