Bei Drohnenangriff

Hamas-Militärführer im Libanon getötet

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Die Hamas hat am Samstag den Tod eines ihrer Kommandanten im Libanon bestätigt. 

Said Atallah Ali sei bei einem israelischen Drohnenangriff auf das Flüchtlingslager Beddawi nahe der Hafenstadt Tripoli getötet worden, teilte die Terrororganisation mit. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass bei dem Angriff auch Alis Frau und seine beiden Kinder getötet wurden. 

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben Kämpfer der pro-iranischen Hisbollah-Miliz in einer Moschee im Südlibanon angegriffen. Wie die Armee mitteilte, beschoss die israelische Luftwaffe in der Nacht zum Samstag mithilfe von Informationen des Militärgeheimdienstes ein Hisbollah-Kommandozentrum innerhalb einer Moschee, die an das Salah-Ghandur-Krankenhaus im Süden des Libanon grenzt. Es war das erste Mal, dass die israelische Armee eine Moschee im Libanon angriff, seit die Hisbollah zur Unterstützung der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Gaza-Krieg ihre Angriffe auf Israel ausgeweitet hatte.

Waffenlager zerstört

Israelische Bodentruppen haben im Südlibanon nach Angaben der Armee weitere Tunnel der Hisbollah-Miliz und Waffenlager zerstört. Diese Ziele seien in bergige, dicht bebaute und mit Sprengstofffallen versehene Gebiete eingebettet. Waffen und Munition seien oft in Wohnhäusern versteckt. Bei unterirdischen Kampfeinsätzen seien Tunnelanlagen gesprengt worden, die Hisbollah-Terroristen genutzt hätten, um sich der Grenze zu Israel zu nähern. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Nicht in Wohnungen zurückkehren

Das israelische Militär hat geflüchtete Libanesen dazu aufgerufen, nicht zu ihren Wohnorten zurückzukehren. Die israelischen Angriffe auf Dörfer im Libanon würden fortgesetzt, erklärte ein Armeesprecher auf der Plattform X. Um welche Dörfer es sich handelte, führte er nicht genauer aus. Seit Beginn der intensiven Angriffe ruft das israelische Militär die Menschen in bestimmten Gebieten des Libanons immer wieder zur Flucht auf. Darauf folgen in der Regel Luftangriffe der israelischen Armee.

Warten auf Vergeltung

Unterdessen herrscht im Nahen Osten kurz vor dem ersten Jahrestag des Massakers der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober nervöses Warten auf die angekündigte Vergeltung Israels für Irans kürzlichen Raketenangriff. Israel habe der Regierung von US-Präsident Joe Biden nicht zugesichert, dass ein möglicher Angriff auf die iranischen Atomanlagen vom Tisch ist, sagte ein hochrangiger Beamter des US-Außenministeriums dem US-Fernsehsender CNN. Biden hatte sich am Mittwoch gegen einen solchen Angriff ausgesprochen.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump widersprach ihm jetzt: "Seine Antwort hätte sein sollen: Zielt zuerst auf die Atomanlagen und macht euch über den Rest später Gedanken", sagte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Fayetteville im US-Staat North Carolina.

Gegenseitiger Beschuss

Unterdessen geht der gegenseitige Beschuss zwischen der Hisbollah und der israelischen Armee weiter. Israels Armee will die Hisbollah schwächen und von der Grenze vertreiben. Die Schiitenmiliz gab in der Früh eine Erklärung ab, wonach sie erneut eine Raketensalve auf den Norden Israels abgefeuert habe. Am Vortag hatte die proiranische Miliz nach Angaben des israelischen Militärs etwa 222 Geschosse aus dem Libanon auf israelisches Gebiet abgefeuert. Im Norden Israels heulten auch in der Nacht die Sirenen.

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