Seligsprechung wegen Wunder

Hat Johannes Paul II. eine Nonne geheilt?

18.01.2011

Der Papst soll die Nonne von ihrem Parkinson-Leiden befreit haben.

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© (c) dpa/ Filippo Monteforte
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Eine Nonne, die sich ein Gebet ausdenkt, ist eigentlich nichts besonderes. Doch die französische Ordensschwester Marie Simon-Pierre macht damit in Frankreich Schlagzeilen. Das hat einen Grund: Die bevorstehende Seligsprechung des früheren Papstes Johannes Paul II. geht auf ihre angebliche Wunderheilung zurück.

"Dank Johannes Paul II. genesen"

In Aix-en-Provence hat die 49-Jährige jetzt erstmals nach der Bekanntgabe der Seligsprechung Reportern die Geschichte ihrer wundersamen Heilung von der Parkinson-Krankheit erzählt. "Ich bin dank der Fürsprache von Papst Johannes Paul II. genesen", sagte sie nach einem Bericht der Tageszeitung "Le Parisien" (Dienstag).

Mediziner skeptisch
Simon-Pierre hatte sich in ihren Gebeten an das vor sechs Jahren verstorbene Kirchenoberhaupt alias Karol Jozef Wojtyla gewandt und war nach eigenen Angaben über Nacht geheilt. Der Vatikan glaubt an ein Wunder und will Wojtyla am 1. Mai seligsprechen. Unter Medizinern gibt es allerdings Skepsis.

Heilung zwei Monate nach Papst-Tod
Die Gesundung soll plötzlich gekommen sein, in der Nacht vom 2. auf den 3. Juni 2005, also etwa zwei Monate nach dem Tod von Johannes Paul. Eigentlich habe sie an dem Abend ihren Dienst als Krankenschwester aufgeben wollen, erzählte Simon-Pierre. Nach gut zehn Jahren war die Erkrankung weit fortgeschritten. Als sie dann am nächsten Morgen aufwachte, merkte sie: "Etwas hatte sich verändert. Ich hatte nicht mehr diese Schmerzen. Ich spürte Kraft und einen inneren Frieden. Es war wie eine zweite Geburt."

Fehldiagnose nicht ausgeschlossen
Während der Vatikan eine Wunderheilung verkündet, schließen Mediziner eine Fehldiagnose nicht aus. "Mir ist aus der Geschichte der Medizin kein Fall von einer Heilung der Parkinson-Krankheit bekannt (...), aber es gibt bestimmte weniger aggressive Parkinsonsyndrome, die heilbar sind", sagte der Neurologe Stéphane Thobois dem "Parisien".

Dankesgebet
Simon-Pierre glaubt jedoch an das Wunder. Sie hat schon ein Dankesgebet parat, das sie in Zukunft an ihren Fürsprecher Johannes Paul II. richten wird: "Mit der Macht deiner Fürbitte, ergreife ohne Unterlass die Herzen derer, die auf Anteilnahme und Heilung hoffen."

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