Die Zahl der Toten ist auf 32 gestiegen. Mehr als 200.000 Menschen sind obdachlos. Aus zahlreichen Dörfern wurden Plünderungen gemeldet.
Die von monatelangem Dauerregen verursachte Hochwasserkatastrophe im Norden Brasiliens nimmt immer dramatischere Ausmaße an. Die Zahl der Toten stieg auf mindestens 32, mehr als 200.000 Menschen wurden obdachlos. Aus mehreren von der Außenwelt abgeschnittenen Dörfern wurden Plünderungen gemeldet. Meteorologen befürchten, dass die starken Niederschläge in dem riesigen Gebiet zwischen dem Amazonasdschungel und der Atlantikküste im Nordosten des Landes noch Wochen andauern.
Opferzahl dürfte weiter steigen
Weil es es aus vielen
Gegenden seit Tagen keine Informationen gab, fürchteten die Behörden, dass
die Zahl der Opfer weiter steigen könnte. In einigen Orten steht das Wasser
so hoch, dass die Menschen selbst in Booten nicht erreicht werden können.
Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie sich Hunderte Menschen mit Haustieren
und Hühnern in einem verlassenen Krankenhaus drängten, das nur über eine
funktionsfähige Toilette verfügte.
Trinkwasser fehlt
Mehrfach wurden Klagen laut, dass die Menschen
nicht rasch genug Hilfe bekämen. In der 70.000-Einwohner-Stadt Bacabel
fehlten dringend Trinkwasser, Decken und Hygieneprodukte, erklärten die
Behörden. In Altamira im Dschungelstaat Para wurden nach Angaben des
Bürgermeisters rund 5.000 Gebäude beschädigt, fast ein Drittel aller
Einwohner mussten ihre Wohnungen verlassen. In der Stadt fiel binnen drei
Stunden mehr Regen als sonst in zwei Monaten.