Das Chaos geht weiter: Sogar die Mailänder U-Bahn steht unter Wasser.
Die schweren Unwettern, die seit Tagen immer wieder Norditalien treffen, sorgen weiterhin für Chaos und Verwüstung. Die Fluten sind so stark, dass sie mittlerweile auch in die U-Bahnschächte der Mailänder Metro eindringen.
Weit schlimmer: Die Zahl der Toten steigt: Drei Todesopfer und ein Vermisster ist die Bilanz der schweren Unwetter, die am Wochenende für Chaos und Verwüstung in Norditalien gesorgt haben. Eine 21-Jährige stürzte in Alba in Piemont mit ihrem Auto in einen Fluss, der über die Ufer zu treten drohte, berichteten italienische Medien. Zwei Personen sind am Sonntag im lombardischen Cerro di Laveno unweit vom Lago Maggiore unter den Trümmern ihres Hauses ums Leben gekommen, das von einem Erdrusch erfasst wurde. Ein 67-jähriger Mann, der in Mignanego nahe Genua mit seinem Auto unterwegs war und von einem Fluss mitgerissen wurde, wird noch gesucht.
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Versäumnisse der Politik:
Inzwischen gab es eine scharfe Polemik um mangelnde Maßnahmen zur Vorbeugung von Unwetterkatastrophen. "Genua rutscht ins Meer und die Regierung schaut zu", kritisierte der Chef der populistischen Fünf Sterne-Bewegung, Beppe Grillo, der aus Genua stammt.
Der italienische Regierungschef Matteo Renzi kritisierte die Umweltpolitik der Regionen. Sie hätten in den vergangenen 20 Jahren zu wenig für die Stabilisierung des Bodens und zur Vorbeugung von Unwetterkatastrophen unternommen. Der Präsident des Verbands der italienischen Regionen, Sergio Chiamparino, drängte darauf, dass große Infrastrukturinvestitionen zur Unwettervorbeugung aus dem Stabilitätspakt ausgeklammert werden.
Regen-Chaos geht weiter:
Der Präsident der Region Ligurien, Claudio Burlando, bezifferte die Schäden der Unwetter auf eine Milliarde Euro. Auch Montag früh kämpften vor allem die Lombardei, das Piemont und Ligurien weiter mit den Folgen der Unwetter. Beim Autobahnverkehr in Richtung Genua gab es noch erhebliche Problemen, einige Strecke waren wegen Erdrutschen gesperrt.
Video: Ausnahmezustand in Genua
Insgesamt 14 Tote:
Am betroffenen Alpensüdrand sind in Südfrankreich, der Schweiz und Norditalien insgeamt bereits 14 Menschen im Unwetter-Chaos gestorben. Im südfranzösischen Departement Gard wurde eine vierköpfige Familie in ihrem Auto von einer Brücke in einen Fluss gespült. Bei weiteren Unfällen starben zwei Männer. Im Süden der Schweiz wurde ein Wohnhaus fortgerissen, zwei Menschen starben.