Frankreich
Hunderte Gräber muslimischer Soldaten geschändet
08.12.2008
Auf diesem Friedhof liegen vor allem Gefallene des Zweiten Weltkriegs. Die Tat wurde vor dem islamischen Opferfest nach der Hadsch verübt.
In Nordfrankreich haben Unbekannte vor dem islamischen Opferfest Hunderte Gräber von Muslimen auf einem Militärfriedhof geschändet. Die Grabstätten auf dem Friedhof Notre-Dame de Lorette bei Arras sind anti-muslimische Parolen gesprüht worden. Es ist bereits die zweite Schändung muslimischer Gräber auf dem Friedhof in zwei Jahren.
"Abscheuerregender Rassismus"
Für Staatspräsident
Nicolas Sarkozy ist die Tat "Ausdruck eines abscheuerregenden Rassismus
gegen die muslimische Gemeinschaft". In Frankreich leben rund fünf
Millionen Muslime. Auf dem Friedhof sind vor allem Soldaten aus dem Ersten
Weltkrieg begraben. Insgesamt liegen dort 40.000 Soldaten begraben. In dem
für Muslime reservierten Bereich gibt es 576 Grabstätten, die nach Mekka
ausgerichtet sind.
Opferfest nach der Hadsch
Das islamische Opferfest ist Höhepunkt
und Abschluss der jährlichen Pilgerfahrt nach Mekka (Hadsch). Muslime in
aller Welt feiern es mit der rituellen Tötung von Tieren, meist Schafen. Es
erinnert an das Opfer Ibrahims (Abrahams), der auf Befehl Gottes seinen
ältesten Sohn opfern sollte. Als dieser sich anschickte zu gehorchen, gebot
ihm Gott Einhalt. Ibrahim opferte darauf statt seines Sohnes ein Schaf.