Der italienische Priester protestiere letzte Woche gegen die "spirituelle Anorexie". Diesen Sonntag war das Gotteshaus aber voll, auch mit zahlreichen neuen Gläubigen.
Der italienische Priester, der vergangene Woche aus Protest gegen leere Kirchenbänke drei Tage lang im Hungerstreik war, hat Grund zum Feiern. Nach der Aktion von Pater Eros Mario Pellizzari war die Kirche in der Ortschaft Campigo nahe der norditalienischen Stadt Treviso bei der Sonntagsmesse voll. "Die Kirche ist zwar nicht groß, doch ich habe viele neue Gesichter gesehen. Mein Wunsch ist, dass die ganze Gemeinde sich künftig hier in der Kirche trifft", sagte der 47-Jährige.
Drei Tage lang hatte der Pfarrer vergangene Woche in seiner Kirche verbracht, um zu beten und zu hungern. Lediglich Wasser nahm er zu sich. Während des 72-stündigen Hungerstreiks schlief er nur acht Stunden. "Ich wollte die Aufmerksamkeit der Gemeinschaft wecken und vor der Gefahr der spirituellen Anorexie in der heutigen Gesellschaft warnen. Ich habe mich durch Gandhi inspirieren lassen", sagte der Priester.
Der Pfarrer hatte einen Brief an die 20- bis 40-jährigen Bewohner der Ortschaft geschrieben und sie aufgerufen, wieder die Kirche zu besuchen. Sein Appell ist nicht ins Leere gegangen.