Nach Hai-Angriff
In Florida geht die Angst um
05.02.2010
Die Strände nördlich von Miami sind am Freitag verwaist.
Nach der tödlichen Hai-Attacke auf einen 38-jährigen Kite-Surfer in Florida geht unter den Schwimmern offenbar die Angst um: Die Strände nördlich von Miami waren am Donnerstag (Ortszeit) verwaist. "Man hat immer das Gefühl, dass da draußen Haie sind", sagte ein Freund des getöteten Lenkdrachen-Sportlers, Teague Taylor. Aber noch nie habe er gehört, dass wie bei dem Angriff am Vortag gleich mehrere Haie ihr Opfer einkreisten und töteten.
Bis zu 25 cm tiefe Wunden
Der Kite-Surfer war rund 150 Kilometer
nördlich von Miami angegriffen und schwer verletzt worden. Polizeiangaben
zufolge entdeckte ein Rettungsschwimmer am Stuart Beach den im Wasser
treibenden Mann, der von Haien umkreist wurde. Er brachte ihn an Land und
versuchte vergeblich, den Schwerverletzten wiederzubeleben. Der 38-Jährige
starb wenig später im Krankenhaus. Er hatte mehrere bis zu 25 Zentimeter
tiefe Wunden, sein rechter Bizeps war zerfetzt. Der Stuart Beach wurde nach
dem Vorfall für einen Tag gesperrt; es war der erste tödliche Hai-Angriff an
dem Strand gewesen.
Lenkdrache als Bedrohung
Hai-Experte Neil Hammerschlag von der
Universität von Miami betonte, tödliche Hai-Attacken seien "sehr selten". Im
Durchschnitt sterben jährlich vier Menschen durch Haie. "Normalerweise
beißen sie keine Menschen, es sei denn, sie fühlten sich provoziert."
Möglicherweise sei das jüngste Opfer in eine Gruppe von Haien geraten, die
seinen Lenkdrachen als Bedrohung empfunden und ihn deshalb angegriffen
hätten. Die meisten Hai-Angriffe wurden vor der Zentralküste Floridas
registriert, 2008 gab es mit 23 gezählten Attacken einen Rekord.