Stolz präsentierte Indien, wie die Marine ein Piratenboot versenkte. Jetzt wurde bekannt: Offenbar handelte es sich aber um Fehlschüsse.
Die von der indischen Marine vermeldete Versenkung eines großen Piratenschiffs vor der Küste Somalias war möglicherweise ein großer Irrtum. Statt des sogenannten Mutterschiffs der Piraten, wie zunächst behauptet, soll die Fregatte "INS Tabar" bei dem nächtlichen Feuergefecht im Golf von Aden ein thailändisches Fischereiboot getroffen und zerstört haben.
Dies erklärte nach Angaben des US-Senders CNN vom Dienstag der Eigner der "Ekawat Nava 5" in Bangkok. Demnach hätte die indische Fregatte das Feuer auf sein Boot eröffnet, als es gerade von Piraten geentert worden sei.
Ein toter Seemann
Der Schiffseigner berief sich dabei auf die
Aussagen eines Besatzungsmitglieds, das nach mehreren Tagen in einem
Rettungsboot jetzt von einem anderen Schiff gesichtet und an Bord genommen
worden sei. Der Mann befinde sich inzwischen in einem Krankenhaus im Jemen.
Ein weiterer Seemann sei bei dem Feuergefecht ums Leben gekommen. Von den
insgesamt 16 Besatzungsmitgliedern des thailändischen Bootes würden noch 14
vermisst.
Die indische Marine hatte vor einer Woche die Versenkung des Piraten-Mutterschiffs nach einem Seegefecht der Fregatte mit den Seeräubern verkündet. Nach indischer Darstellung hatten die Piraten von dem Boot aus die Fregatte mit automatischen Waffen und Panzerfäusten beschossen. Als Mutterschiffe dienen den somalischen Piraten üblicherweise Fischereiboote, mit denen sie ihre eigenen Schnellboote weit auf das offene Meer schleppen, um dort ihre Beute zu jagen. Eine Reaktion der indischen Militärs auf die Behauptungen des thailändischen Schiffseigners war zunächst nicht bekannt.
Piraten verlangen rasche Verhandlungen um "Sirius Star"
Die
Piraten an Bord des saudi-arabischen Supertankers "Sirius Star" haben am
Mittwoch rasche Verhandlungen über ihre Lösegeldforderung verlangt. "Zu
lange Verzögerungen" nutzten niemandem.
Die Lösegeldforderung für den am 15. November im Indischen Ozean gekaperten Öltanker beläuft sich auf 25 Millionen Dollar (rund 19,5 Millionen Euro). Ursprünglich hatten die Piraten ein Ultimatum zur Erfüllung ihrer Forderungen bis zum 30. November gesetzt. Said griff dies am Mittwoch jedoch nicht auf. Von den rund hundert Schiffsentführungen seit Beginn des Jahres durch somalische Piraten ist die Kaperung der 330 Meter langen "Sirius Star" die spektakulärste.
Derzeit ein Dutzend Schiffe in Piraten-Gewahrsam
Die Piraten,
die in diesem Jahr Millionen Dollar Lösegeld erpresst haben, halten derzeit
etwa ein Dutzend Schiffe und mehr als 200 Seeleute fest. In der Gewalt
somalischen Entführer ist unter anderem der saudi-arabische Supertanker "Sirius
Star", für den die Piraten nach Angaben einer Islamistengruppe 15
Millionen Dollar (11,74 Mio. Euro) Lösegeld fordern.
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