Kosten 100 Mrd. Dollar

Internationale Raumstation ist fertig

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Erstes ISS-Bauteil kam 1998 ins All, seit heute ist sie komplett.

Nach zwölf Jahren Bauzeit im All und 100 Milliarden Dollar (70,1 Mrd. Euro) Kosten ist die Internationale Raumstation (ISS) seit Freitag offiziell fertiggestellt. Nach letzten Arbeiten meldete der US-Astronaut Mark Kelly dem Zentrum der US-Raumfahrtbehörde NASA in Houston Vollzug: "Der Bau der Raumstation ist abgeschlossen."

Das Forschungslabor fliegt 355 Kilometer über der Erde und gilt als größtes Technologieprojekt aller Zeiten. An ihm sind 16 Länder beteiligt. Es wird betrieben von den USA, Russland, Kanada Japan und den Mitgliedsländern der Europäischen Weltraumorganisation ESA, darunter Österreich. Wichtigster ISS-Partner der ESA ist Deutschland. Für das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) ist die ISS ein "Außenposten der Menschheit im All".

1998 erster Bauteil im All
Nach vielen Jahren der Vorbereitung war am 20. November 1998 als erstes Bauteil das russische Modul "Zarya" ins All geschossen worden. Seitdem folgten zahlreiche andere Transport- und Versorgungsflüge. Geforscht wird auf der Station bereits seit 2001. Mit der Fertiggestellung hat die ISS eine Masse von rund 455 Tonnen. Im Inneren ist in etwa soviel Platz wie in einem Boeing-747-Flieger. Die Solar-Flügel zur Strom-Versorgung der Station haben die Größe eines Fußballfeldes.

Die letzten Arbeiten an der ISS erledigten am Freitag die US-Astronauten Mike Fincke und Greg Chamitoff bei einem Außeneinsatz. Es war der insgesamt 159. "Weltraumspaziergang" an der Station. Die Astronauten waren Mitte Mai mit der US-Raumfähre "Endeavour" zu deren letzten Flug ins All gestartet. Sie brachten einen zwei Milliarden Dollar teuren Teilchendetektor und Ersatzteile zur ISS.

Im Juni ist der letzte Start eines NASA-Shuttles geplant, wenn die "Atlantis" Nachschub zur ISS bringen soll. Danach schicken die Amerikaner die Raumfähren ins Museum, weil sie die jährlich vier Milliarden Dollar Betriebskosten einsparen wollen. Danach fliegen zunächst nur noch russische Raumschiffe Astronauten zur ISS. Zum Preis von 50 Millionen Dollar pro Platz nehmen sie auch NASA-Astronauten mit. Versorgungsflüge übernehmen darüber hinaus Europa, Japan und kommerzielle US-Firmen. Die USA arbeiten derweil an neuen Raumschiffen, die eine größere Reichweite haben sollen.

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