Das Urteil gegen Christian W., der mit Pistole im Sommer eingereist ist, wurde abgemildert.
Teheran. Ein Richter des Revolutionsgerichts in Maku (Nordiran) hatte Christian W., einen Wiener mit Kärntner Wurzeln, in diesem Februar wegen „Spionage“ zu 7,5 Jahren Haft verurteilt. Dieses Urteil wurde jetzt revidiert – auf die Hälfte: Bald ist Christian ein Jahr in Haft – weitere drei Jahre sind noch offen.
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Einreise im Sommer. Als Christian (laut Eltern Naturbeobachter und Sportschütze) am 25. August 2022 in den Iran einreiste, fanden Grenzbeamte bei ihm eine 9-Millimeter-Pistole, Ferngläser, Nachtsichtgerät, eine Axt und eine iranische Simkarte. Damit sollte er angeblich für die USA spionieren. Mittlerweile ist der Spionagevorwurf fallen gelassen worden.
Christian fuhr aus Verzweiflung weg und will zurück
Die verzweifelte Mutter sagt ÖSTERREICH: „Ich erwarte mir einen politischen Deal von Außenminister Schallenberg. Mein Sohn muss freikommen.“ Erst vor einem Monat wurden die zwei anderen Iran-Geiseln mit österreichischer Staatsbürgerschaft freigelassen, auch Spanier und Belgier kamen frei. Christian sitzt immer noch in Haft, klagt die Mutter. „Er schläft in einer Zelle mit 48 anderen Männern. Vor mehreren Wochen haben wir zum letzten Mal videotelefoniert. Ich warte sehnsüchtig auf die nächste Möglichkeit dazu.“ Damals schien Christian laut Mutter gesund zu sein: Aber wie lange bleibt er das?
Das Außenministerium teilt ÖSTERREICH mit, dass „alle diplomatischen Möglichkeiten genutzt werden“. Christians Mutter, sein Bruder und Vater bleiben in der Ungewissheit, wie es weitergeht.