Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge fünf palästinensische Kämpfer getötet, die sich in einer Moschee in Tulkarem im Westjordanland versteckt hätten.
Israel hatte am Mittwoch eine großangelegte Offensive im Westjordanland gestartet. Es ist der größte Einsatz des israelischen Militärs dort seit Monaten. Der Einsatz sei Folge des starken Anstiegs militanter Aktivitäten in den vergangenen Monaten, erklärte ein Militärsprecher.
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Beim israelischen Einsatz im Westjordanland waren nach offiziellen palästinensischen Angaben bereits am Vortag mindestens zehn Menschen getötet worden. Die Armee drang nach eigenen Angaben in der Nacht auf Mittwoch in mehrere Orte ein, darunter Tulkarem und Jenin. Nach Medienberichten setzte das Militär neben zahlreichen Infanteristen auch Drohnen und Scharfschützen ein, zerstörte Infrastruktur mit Bulldozern und sperrte sämtliche Zufahrtswege nach Jenin. Es sei zu Feuergefechten mit bewaffneten Palästinensern gekommen. Mehrere gesuchte Palästinenser seien festgenommen worden. Hintergrund ist offiziellen Angaben zufolge eine deutlich gestiegene Anzahl von Anschlägen auf Israelis, die im nördlichen Westjordanland ihren Ursprung gehabt haben sollen.
UN kritisiert Israel
Die Vereinten Nationen kritisieren die Härte des groß angelegten Militäreinsatzes Israels im nördlichen Westjordanland. Die Menschen in der besetzten Region seien "zunehmend tödlichen Kriegstaktiken ausgesetzt, die die internationalen Standards für die Strafverfolgung zu überschreiten scheinen", sagte der Sprecher von UNO-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric, in New York unter Verweis auf das UNO-Nothilfebüro OCHA. Tödliche Gewalt und Schusswaffen dürften von Sicherheitskräften nur als letztes Mittel bei unmittelbarer Todesgefahr oder schwerer Verletzung eingesetzt werden.