Einsatzkommandos des Militärs haben die Schiffe geentert.
Die israelische Marine hat erneut zwei Schiffe mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen gestoppt. Mehrere Einsatzkommandos hätten die Schiffe geentert, als sie versucht hätten, die israelische Seeblockade zu durchbrechen, teilte die Marine am Freitag mit. Die beiden Schiffe sollten in den Hafen von Ashdod südlich von Tel Aviv gebracht werden.
Der Einsatz sei wie geplant verlaufen, teilte die Marine mit. Die Einsatzkommandos hätten alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um das Leben der Aktivisten an Bord ebenso wie ihr eigenes zu schützen.
Ein Sprecher der Aktivisten in Kanada, Denis Kosseim, hatte zuvor gesagt, die Schiffsbesatzungen hätten Anweisung, keinen Widerstand zu leisten. Die Organisatoren der Kampagne "Wellen der Freiheit nach Gaza" verurteilten einen "illegalen Entereinsatz in internationalen Gewässern". Ihr Sprecher Huwaida Arraf versicherte, die Aktionen würden fortgesetzt.
Die beiden Schiffe hatten am Mittwoch den Hafen von Fethiye im Südwesten der Türkei verlassen. An Bord befanden sich nach Angaben der Organisatoren insgesamt 27 Aktivisten, Besatzungsmitglieder und Journalisten. Die Schiffe transportierten Medikamente im Wert von 30.000 Dollar (knapp 22.000 Euro).
Die Schiffe - die irische "Saoirse" (Gälisch für Freiheit) und die kanadische "Tahrir" (Arabisch für Befreiung) - sollten nach Ashdod umgeleitet werden, ihre Crewmitglieder wie in ähnlichen Fällen zuvor des Landes verwiesen werden. Seit der Verhängung der Blockade des Gazastreifens im Juni 2007 gab es bereits eine Reihe von Versuchen, die Blockade zu durchbrechen. Israel hatte die ersten Schiffe passieren lassen, seit dem Gaza-Krieg im Dezember 2008 jedoch alle Schiffe gestoppt.
Bei dem folgenreichsten Einsatz im Mai 2010 hatte ein israelisches Kommando das türkische Schiff "Mavi Marmara" gestürmt, das im Konvoi mit fünf anderen Schiffen einer internationalen Hilfsflotte die Blockade zu durchbrechen suchte. Der Einsatz, bei dem acht türkische Aktivisten und ein türkisch-amerikanischer Staatsbürger getötet wurden, wurde international scharf verurteilt und löste eine schwere Krise in den Beziehungen zwischen der Türkei und Israel aus.
Der letzte Versuch zur Durchbrechung der Blockade war am ersten Jahrestag der Erstürmung der "Mavi Marmara" gestartet worden. Letztlich gelang es aber nur einem Schiff der geplanten Flotte, einer von Griechenland verhängten Sperre zu entkommen. Auch dieses Schiff wurde im Juli von der israelischen Marine geentert und nach Ashdod gebracht.