Die israelische Polizei hob einen sektenartigen Harem aus.
Diese Woche wurde in Israel ein Guru festgenommen, der Dutzende Frauen misshandelt und versklavt haben soll. Jetzt kommen immer mehr abscheuliche Details ans Tageslicht. Der 59-jährigen Goel Ratzon soll in Wohnungen im Großraum Tel Aviv 30 Frauen und 40 Kinder eingesperrt zu haben, die er mit den Frauen gezeugt hatte.
Sex mit dutzenden Frauen
Die Festnahme erfolgte am Montag,
nachdem die Polizei verdeckte Ermittler auf den Mann angesetzt hatte, dessen
Umtriebe bereits seit Jahren in Ansätzen bekannt waren. In einer
Drei-Zimmer-Wohnung hausten laut Polizei zehn Frauen und 17 Kinder unter "furchtbaren
Bedingungen". Zu der von dem bärtigen Guru gegründeten Sekte zählten
ausschließlich Frauen, die mit ihm sexuelle Beziehungen unterhielten.
Israelische Medien gaben Ratzon sogleich den Namen "Israels Josef Fritzl". Den Frauen war es verboten, zu telefonieren oder Gespräche mit anderen Männern zu führen. Falls sie diese Gesetze brachen, mussten sie eine Geldstrafe zahlen oder wurden geschlagen. "Die Frauen verstanden nicht, in welcher Situation sie waren. Sie wussten nicht, was Freiheit bedeutet", so Mickey Rosenfeld, Sprecher der israelischen Polizei.
Buch mit Vorschriften
Nach Angaben der Polizei hatte Ratzon ein
Buch mit Vorschriften verfasst, die die Frauen befolgen mussten. Voriges
Jahr sagte eine der Frauen in einer TV-Dokumentation, Ratzon sei der
Messias. Die Frauen trugen in dem Beitrag die Tracht der orthodoxen Juden
und hatten sich Tattoos vom Gesicht des bärtigen und bebrillten Mannes
stechen lassen. Ratzon sagte in der Sendung: "Ich bin perfekt. Ich habe
all die Qualitäten, die eine Frau will."