Auch ägyptische Polizisten und Offizier bei Luftschlägen getötet.
Nach der Anschlagsserie im Süden Israels am Donnerstag hat die israelische Luftwaffe in der Nacht auf Freitag weitere Ziele im Gazastreifen attackiert. Wie der israelische Onlinedienst "Ynet" unter Berufung auf palästinensische Angaben schrieb, war es eine Welle von Angriffen, die sich gegen zahlreiche Ziele im Gazastreifen richtete. Palästinensischen Ärzten zufolge wurden ein Jugendlicher getötet und 17 weitere Personen verletzt. Bei einem Luftschlag an der Grenze sollen auch zwei ägyptische Polizisten und ein Armeeoffizier getötet worden sein.
Raketen auf Israel
Am Freitagmorgen sind erneut zwei Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert worden. Das erste Geschoß sei in einem unbewohnten Gebiet in der Stadt Ashdod im Süden Israels eingeschlagen und habe keine Schäden angerichtet, sagte eine Polizeisprecherin. Durch eine zweite Rakete seien aber zwei Menschen verletzt worden, einer davon schwer. Nach Armeeangaben wurden in der Nacht insgesamt rund ein Dutzend Raketen auf Israel abgefeuert.
Luftschläge
Bereits am Donnerstag hatte die israelische Armee mehrere Luftangriffe auf den Gazastreifen geflogen und damit auf die tödliche Anschlagsserie nahe Eilat reagiert. Für die Taten machte Israel das palästinensische Volkswiderstandskomitee verantwortlich. Einer der Anführer der bewaffneten Gruppe wurde laut Zeugenaussagen bei den Luftangriffen am Donnerstag getötet, weitere Palästinenser starben. Nach israelischen Angaben waren die Attentäter aus dem Gazastreifen über Ägypten nach Israel eingedrungen. Sieben Angreifer seien getötet worden.
Bei einem Luftschlag seien an der Grenze des Gazastreifens zu Ägypten auch ein Offizier der ägyptischen Armee und zwei Polizisten getötet worden, berichtete die ägyptische Zeitung "Al-Ahram" auf ihrer Internetseite unter Berufung auf das Militär. Mehrere Polizisten seien verletzt worden.
Die Zahl der bei der Anschlagsserie im Süden Israels getöteten Israelis stieg nach offiziellen Angaben unterdessen auf acht. Stunden nach den insgesamt vier Angriffen von Bewaffneten auf Reisebusse, Autos und ein Armeefahrzeug sei ein Polizist bei der Verfolgung der Attentäter erschossen worden. Bei den Anschlägen seien ein Soldat und sechs Zivilisten ums Leben gekommen. Bei einem der blutigsten Terrorakte seit Jahren wurden auch zahlreiche Menschen verletzt.
Polizei in Alarmbereitschaft
Die israelische Polizei war am Freitag in Alarmbereitschaft. Im ganzen Land und vor allem im Süden waren nach Angaben einer Sprecherin zusätzliche Beamte im Einsatz, insbesondere an Hauptverkehrsstraßen und auf öffentlichen Plätzen. Auch an der El-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg in der Jerusalemer Altstadt bezog die Polizei Stellung. Der Zugang für Palästinenser wurde beschränkt. Am Freitagsgebet durften nur israelische Araber und Bewohner des von Israel besetzten Ost-Teils der Stadt teilnehmen. Männer mussten mindestens 50 und Frauen mindestens 40 Jahre alt sein.