Im Großraum der Metropole türmen sich 17.000 Tonnen Müll.
In Neapel sind am Montag Soldaten "aufmarschiert", um den über Weihnachten angefallenen Müll zu räumen. Mehr als 2.000 Tonnen Abfall türmte sich auf den Straßen der Stadt am Vesuv, im Großraum der Metropole waren es 17.000 Tonnen. Deponien und Müllverbrennungsanlagen waren über die Weihnachtstage geschlossen, was zur Verschärfung des Notstands führte. Die Behörden appellierte an die Bürger, ihren Mist zu Hause zu behalten und nicht auf den Straßen zu deponieren.
Bürger drohen mit Steuerstreik
"Wir hatten bisher noch nie Weihnachten mit diesem ganzen Müll auf den Straßen erlebt", erklärte Neapels Oberstaatsanwalt Giandomenico Lepore. Bürgerkomitees drohten mit einem Steuerstreik, sollte der Abfall nicht weggeräumt werden. Viele Mütter weigerten sich, ihre Kinder in den verschmutzten Straßen spazieren zu führen. "Wir dachten, dass das Schlimmste schon vorbei sei, doch die Situation ist fast so kritisch wie vor zwei Jahren", meinte ein neapolitanischer Priester.
Berlusconi macht Lokalbehörden verantwortlich
Ministerpräsident Silvio Berlusconi hatte bei seiner Pressekonferenz zum Jahresende die Lokalbehörden für die Müllkrise in Neapel verantwortlich gemacht. Die EU-Kommission drohte Italien bereits mit Strafgeldern und forderte die Region Kampanien auf, umgehend einen umfassenden Plan zur Müllentsorgung vorzulegen.