Rache als Motiv?
Italienische Krankenschwester fälschte Tumortests
21.01.2009
Die Frau soll über 400 Befunde manipuliert haben, Personen mit positivem Befund sagte sie, dass alles in Ordnung wäre.
Eine italienische Krankenschwester ist verhaftet worden, weil sie hunderte Tumortests in einem Krankenhaus der toskanischen Stadt Livorno gefälscht haben soll. Hunderte von Menschen, die sich in Livorno einer Darmspiegelung zur Früherkennung des Dickdarmkrebs unterzogen hatten, erhielten vom Krankenhaus negative Diagnosen, obwohl die Kontrollen eigentlich positive Resultate ergeben hatten und daher weitere Untersuchungen notwendig gewesen wären, berichteten italienische Medien am Mittwoch.
Über 400 Befunde manipuliert
Die Krankenschwester fälschte
die ärztlichen Befunde und teilte den Patienten schriftlich mit, dass mit
ihnen alles in Ordnung sei. Auch im Computer wurden die gefälschten Daten
eingegeben. Über 400 Befunde soll die Krankenschwester manipuliert haben. 18
Menschen sind an Dickdarmkrebs erkrankt, weil ihnen der Tumor nicht
rechtzeitig diagnostiziert wurde, vermuten die Ermittler. Die
Krankenschwester war bei der Fälschung der Dokumente von einigen Kollegen
entdeckt worden.
Rache als Motiv?
Das Krankenhaus leitete eine Untersuchung ein.
Noch unklar ist, ob die Krankenschwester die Befunde fälschte, weil sie sich
die Arbeit ersparen wollte, die bei der Entdeckung eines positiven
Tumortests notwendig ist: Telefonanrufe an die betroffenen Patienten, ein
Treffen zur Klärung der Situation und weitere Untersuchungen. Nicht
auszuschließen sei aber auch, dass die Krankenpflegerin aus Rache gegen die
Spitalleitung und einige Kollegen die Befunde sabotierte. Die Frau weiterte
sich bisher, auf die Fragen der Ermittler zu antworten.