Affäre

James Murdoch gibt Leitung von Zeitungen ab

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Sohn von Medienmogul Rupert Murdoch nach Abhöraffäre weiter unter Druck.

Der Sohn von Medienmogul Rupert Murdoch, James Murdoch, hat die Leitung mehrerer britischer Zeitungen des Konzerns seines Vaters abgegeben. Wie am Mittwoch aus Dokumenten des Unternehmensregisters Company House hervorging, trat James Murdoch als Chef der News Group Newspapers Limited zurück, die das Boulevardblatt "The Sun" herausgibt. Er gab den gleichen Posten an der Spitze der Times Newspapers Limited auf, die die Zeitungen "The Times" und "The Sunday Times" herausgibt. James Murdoch bleibt aber an der Spitze der Zeitungsgruppe News International, des britischen Zweigs der News Corporation.

News International hatte die Boulevardzeitung "News of the World" herausgegeben, die im Juli wegen eines Abhörskandals eingestellt worden war. Journalisten des Blatts hatten jahrelang die Handymailboxen von Prominenten und von Angehörigen getöteter Soldaten und Kriminalitätsopfern abgehört. Die Affäre löste ein politisches Erdbeben aus und führte zur Einstellung der Zeitung nach 168 Jahren, dem Rücktritt von Vertrauten des Konzernchefs Rupert Murdoch sowie von Scotland-Yard-Chef Paul Stephenson.

Aus Kreisen des News-International-Mutterkonzerns News Corporation wurde der Rücktritt James Murdochs von den Posten bestätigt. Dies sei aber kein Hinweis darauf, dass sich der Murdoch-Konzern von seinen britischen Zeitungen trennen wolle. Vielmehr müsse Murdoch mehr Zeit in den USA verbringen, nachdem er bei News Corporation einen neuen Posten übernommen habe.

Mitte November hatte James Murdoch erneut vor einem britischen Parlamentsausschuss aussagen müssen. Dort beschimpfte ihn der Labour-Abgeordnete Tom Watson als "Mafiaboss". Murdoch stritt vor den Abgeordneten ab, den Ausschuss über das Ausmaß seines Wissens über den Skandal getäuscht zu haben.
 

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Murdoch: Milliardär, Mogul, Machtmensch

Murdoch ist Sohn eines angesehenen australischen Journalisten und arbeitete auch selbst als Journalist.

Mit dem Tod seines Vaters erbte der gebürtige Melbourner 1952 mit Anfang 20 zwei Zeitungen. „The Aidelaide News“ und die „Sunday Mail“.

Sein News-Corb-Konzern ist heute in Australien, Europa, Asien, Lateinamerika und den USA vertreten. Neben Zeitungen, Magazinen und Buchverlagen gehören auch zahlreiche Kabel-und Satellitensender zum Konzern.

Umsatz der News Corp. im Jahr 2010: 33 Milliarden US-Dollar (23 Milliarden Euro).

Nach der Eroberung des australischen Zeitungsmarktes begab sich Murdoch 1969 auf Einkaufstour nach Großbritannien. Jahre nach seinem Studium der Volkswirtschaft in Oxford kaufte er dort die „News of the World“ und „The Sun“.

Um auch auf dem Medienmarkt in den USA Fuß fassen zu können, erwarb Murdoch 1985 die US-Staatsbürgerschaft. Dort verleibte er seinem Konzern den Fernsehsender Fox News und die angesehenen Wirtschaftszeitung „Wall Street Journal“ ein.

Darüber hinaus gehört ihm fast die Hälfte der Anteile am Bezahlsender Sky Deutschland, der früheren Premiere AG.

Eines Tages will Rupert Murdoch sein Imperium an seinen jüngsten Sohn James übergeben, der seit März stellvertretender Geschäftsführer der News Corp ist.

Rupert Murdoch mit seiner Ziehtochter Rebekah Brooks, der mittlerweile gefeuerten Chefredakteurin.

Rupert Murdoch mit seiner 14-Monat alten Tochter Elisabeth und seiner zweiten Frau Anna Torv am 4 Oktober 1969 in London.

Murdoch in seinem Büro der IPC am 26 September 1969 in London.

Der Medienmogul am 2 Jänner 1969 mit seiner zweiten Frau Anna Torv.

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