Erste Details laufen jetzt auf Gehirnwäsche hinaus: Die 18 Jahre lang als Sex-Sklavin gehaltene Jaycee Lee (29) hätte leicht flüchten können.
Immer schockierendere Details im Horror um die 18 Jahre lang entführte Jaycee Lee Dugard (29) werden jetzt bekannt. Sie wurde vom Sexverbrecher Phillip Garrido (58) gemeinsam mit dessen Ehefrau Nancy (54) als Elfjährige gekidnappt. Garrido zeugte zwei Töchter, Starlite (15), und Angel (11) mit ihr.
Jaycee wurde dazu einer derart brutalen Gehirnwäsche unterzogen, dass sie niemals die Flucht wagte, obwohl sie aktiv in Garridos Druckbetrieb mithalf. Sie hielt E-Mail-Kontakt zu Kunden, traf einige sogar persönlich: „Sie war freundlich, professionell“, erzählt etwa der Kunde Deepal Karunaratne.
Erste Bilder des Horror-Camps im Garten des Garrido-Hauses in Antioch (Kalifornien) zeigen, unter welch erbärmlichen Umständen Dugard mit ihren Töchtern Angel und Starlite hauste. In den Zelten und Schuppen wurde ein Wust an Kleidern, Spielsachen, vergammelten Sofas und Campingbetten entdeckt.
Bei Mutter entschuldigt: „Wollte nicht flüchten...“
Jaycee soll sich bei der Wiedervereinigung mit ihrer Mutter Terry Probyn entschuldigt haben: Für die enge Bindung mit Garrido, und dass sie nicht davonlief. „Sie hatte starke Gefühle für diesen Kerl und hielt es fast für eine Ehe“, zeigt sich ihr Stiefvater Carl Probyn schockiert.
„Stockholm-Syndrom“ nennen Psychologen die bis zur Hörigkeit gehende Bindung von Entführungsopfern zu ihren Peinigern. Ob Jaycee und ihre Töchter in ein normales Leben zurückfinden? „Jeder kleine Schritt ist ein Erfolg“, so US-Psychologin Paula Fass gegenüber dem San Francisco Chronicle: „Normal ist da überhaupt nichts mehr.“
Der Terror hinterließ auch Spuren bei den Kids. Wie „Roboter“ hätten die sich benommen, so Polizistin Ally Jacobs, die Garrido schnappte. Sie hätten sich ihrem Vater gegenüber extrem devot verhalten.
Deprimierend: Starlite und Angel könnten zu Pflegeeltern kommen, sollte ihre Mutter mental nicht in der Lage sein, sie großzuziehen.