Faschings-Kostüm
Jesus-Verkleidung in Italien vom Markt genommen
31.01.2007
Nach einer Welle der Empörung über ein Jesus-Faschingskostüm in Italien ist das Kostüm-Set aus dem Handel zurückgenommen worden.
Den Beschluss, dass die Verkleidug nicht mehr verkauft wird, fasste die norditalienischen Firma De Megni nach landesweiten Protesten in Italien. Die Firma erklärte, sie wolle sich bei der Kurie in Verona entschuldigen, die als erste wegen der in einigen Geschäften der Stadt verkauften Faschingsverkleidung protestiert hatte.
Ermittlungen
Das Set, das 28,35 Euro kostet, hatte empörte
Reaktionen ausgelöst. Der Sekretär des obersten kirchlichen
Berufungsgerichtes, der Apostolischen Signatur, Bischof Velasio De Paolis,
forderte Ermittlungen gegen die Firma, die in Italien das Faschingskostüm
vertreibt. Auch mehrere Parlamentarier hatten die Rücknahme des Konstüm-Sets
aus dem Handel verlangt.
Das Kostüm-Set besteht aus einem weiße Gewand, einer braunen, langhaarigen Perücke, einem falschen Bart und einer Dornenkrone aus Plastik.
"Vulgäre Beleidigung"
Der Kurienkardinal Achille
Silvestrini sprach von einer "vulgären und unannehmbaren Beleidigung"
für die Gläubigen. "Die Figur Jesus hat einen symbolischen
Wert und muss geschützt werden", so Silvestrini. Kardinal Ersilio
Tonini sprach von einem Besorgnis erregenden Warnsignal einer Gesellschaft,
die keinen Respekt mehr für die Religion habe.
Mexikaner verkleiden Jesus-Figuren
Die katholische Kirche in
Mexiko hat die Gläubigen gebeten, zum Fest Mariä Reinigung nicht wieder die
Jesus-Figuren in den Gotteshäusern zu verkleiden. "Würdest du den
erwachsenen Jesus als Engel verkleiden? Oder als Fußballspieler?",
fragte Pater Jose Jesus Aguilar von der Erzdiözese von Mexiko-Stadt. Die
Antwort gab er auch gleich vor: "Nein! Und deshalb tue dies bitte auch
nicht mit dem Jesus-Kind!", forderte der Geistliche.
Aguilar wandte sich damit gegen eine mexikanische Tradition, zu dem Fest am 2. Februar die Christus-Figuren in den Kirchen als Reiter oder Fußballspieler zu verkleiden. "Ein Bildnis ist keine Puppe", erinnerte der Pater. Die Gläubigen sollten sich daher auf andere Traditionen besinnen, anstatt das Jesus-Kind in derart profane Kostüme zu stecken, forderte Aguilar. Es gebe schließlich eine Menge Traditionen der Christus-Darstellungen: etwa als König, als Pater oder als Guter Hirte.