Johannes Paul II.

Seligsprechung: Pilger stürmen Rom

30.04.2011

150.000 Pilger strömten zum Circus Maximus zum Beginn der Gebetswache.

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© Getty Images
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Mit einer großen Gebetswache haben am Samstagabend die Feiern zur Seligsprechung des vor sechs Jahren verstorbenen Papstes Johannes Paul II. in Rom begonnen. Rund 150.000 Pilger strömten zum Circus Maximus, dem einstigen Schauplatz römischer Wagenrennen und Gladiatorenkämpfe, um den polnischen Papst zu ehren, der am Sonntag von seinem Nachfolger Benedikt XVI. seliggesprochen wird. Mit begeistertem Applaus begrüßte die Menschenmenge die Bilder von Johannes Paul II. auf einem großen Bildschirm zu Beginn der Gebetswache. Gruppen von Pilgern zündeten Fackeln an und schwenkten Fahnen und Plakate mit dem lächelnden Papst.

Zahlreiche Vertraute des neuen Seligen wie sein Privatsekretär, der heutige Krakauer Kardinal Stanislaw Dziwisz und sein Pressesprecher Joaquin Navarro-Valls, berichteten über ihre persönliche Erfahrungen mit Johannes Paul II. "Ich empfinde jetzt die selben Gefühle, wie kurz nach dem Tod von Johannes Paul II. Ich empfinde Dankbarkeit für diesen Papst, der Gott 'Ja' gesagt hat. Danke Johannes Paul für das Meisterwerk, das Du aus Deinem Leben gemacht hat!", erklärte Navarro Valls.

Geheilte Schwester dabei
Auch die französische Ordensschwester Marie Simon-Pierre Normand, die nach Anrufung des Wojtyla-Papstes plötzlich von ihrer Parkinson-Erkrankung geheilt wurde, berichtete über das Wunder ihrer plötzlichen Heilung, nachdem sie 2005 intensiv Johannes Paul II. um Hilfe gebeten hatte. Dem Wunder ihrer Heilung ist die Seligsprechung Wojtylas zu verdanken. "Ich bin sehr bewegt, dass ich hier sein darf", erklärte die 50-jährige Ordensschwester, die 2001 erkrankt war.

Im zweiten Teil der Nachtwache betete die Gemeinde unter Leitung von Roms Kardinalvikar Agostino Vallini den von Johannes Paul II. eingeführten "Lichtreichen Rosenkranz". Dazu schalteten sich Marienheiligtümer aus aller Welt - aus Polen, Tansania, dem Libanon, Mexiko und Portugal - zu. Papst Benedikt XVI. verfolgte die Zeremonie von seiner Wohnung aus.

Acht große Kirchen der römischen Innenstadt, die sich alle zwischen dem Circus Maximus und dem Vatikan befinden, bleiben die ganze Nacht lang für Gebete für den Papst geöffnet. Gläubige können dort mit Jugendlichen aus der Diözese Rom ab 23.00 Uhr bis zum Morgengrauen beten, singen und das Bußsakrament empfangen.


 

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