Spindelegger glaubt daran, dass sich die Frau während des Erdbebens nicht in Haiti aufgehalten hat.
Das Außenamt hat von den ursprünglich acht vermissten Österreichern nur zu einem noch keinen Kontakt hergestellt. Es könnte sein, dass diese Person zum Zeitpunkt des Erdbebens allerdings gar nicht auf Haiti weilte, so Außenminister Michael Spindelegger (VP) am Dienstag vor dem Ministerrat. Insgesamt wird Österreich 1,3 Mio. Euro für die Erstversorgung zur Verfügung stellen.
1,3 Mio. Euro bereitgestellt
"Wir haben den Kontakt zu fast allen
hergestellt, nur einer fehlt noch. Bei allen anderen gab es Entwarnung",
erklärte Spindelegger. Bei der Gesuchten handelt es sich um eine Frau, die
in Haiti wohnhaft gewesen sein soll. Laut Außenamt wird nach Überprüfungen
mittlerweile ausgeschlossen, dass die Österreicherin noch an der angegebenen
Adresse lebte. Ob sie sich zum Zeitpunkt des Bebens wieder in Österreich,
noch in Haiti oder in einem anderen Staat befunden habe, stehe noch nicht
fest, so Sprecher Peter Launsky-Tieffenthal.
Von der Auslands-Entwicklungshilfe, aus dem Notfallfonds der Vereinten Nationen sowie von der Stadt Wien werden laut Spindelegger insgesamt 1,3 Mio. Euro für das Katastrophengebiet in Haiti bereitgestellt. Medikamente und Zelte sollen so rasch wie möglich transportiert werden. Ob und wie viel Österreich für den Wiederaufbau beitragen wird, konnte der Minister noch nicht sagen.
Alle in Sicherheit
Insgesamt hat das Außenamt im Zuge der
Katastrophe den Aufenthalt von 39 Österreicher überprüft. Knapp 30 davon
lebten bis heute oder vor längerer Zeit als Auswanderer oder Mitarbeiter von
NGOs und internationalen Organisationen auf Haiti. Eine 61-jährige
Mitarbeiterin des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED) aus Linz kam bei dem
Erdbeben ums Leben. Alle anderen überlebten.
Die meisten registrierten Österreicher hielten sich vergangene Woche nicht mehr im Land auf. Zu den jüngsten ausgeforschten Vermissten zählen eine Frau, die in die USA ausgewandert ist sowie eine zweite Österreicherin, die in die Heimat zurückgekehrt war. Ein Rucksack-Tourist befand sich laut Launsky-Tieffenthal während des Bebens in einem anderen Karibik-Staat und ein österreichischer Mitarbeiter des UN-Entwicklungsprogramm UNDP ist mittlerweile in einen anderen Staat versetzt worden.