Deutschland
Kinder nach Quecksilber-Kontakt erkrankt
25.03.2009
Die Kinder hatten das Schwermetall auf einem Industriegelände gefunden und in der Schule verteilt. Vier Kinder wiesen Symptome einer Vergiftung auf.
17 Kinder und Betreuer eines Heims in Thüringen sind am Mittwoch nach einem Quecksilberfund in ein Krankenhaus gebracht worden. Spielende Kinder hatten das giftige Schwermetall auf einer Industriebrache gefunden und im Heim verteilt. Vier der Kinder wiesen Symptome auf, die sowohl auf eine Vergiftung als auch auf psychosomatische Folgen des Schocks hindeuten könnten, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. 13 weitere Kinder und Betreuer des Heilpädagogischen Zentrums in Wülfingerode seien zur Beobachtung im Krankenhaus.
Heim komplett geräumt
Schon am Montag hätten zwei 11- und
13- jährige Schüler vermutlich eine größere Menge des Schwermetalls in einer
Apothekenflasche mit in die Schule gebracht und an Mitschüler verteilt, die
es sich auch über Hände und Arme laufen ließen. Das bemerkten die Lehrkräfte
aber erst am Dienstagabend und ließen das Heim komplett räumen. Die
Einrichtung bleibe geschlossen, bis die Untersuchung auf Rückstände des
Gifts im Gebäude beendet sei. Die Kinder hätten das Quecksilber in einem
stillgelegten Labor gefunden. Der Platz sei für einige Kinder eine Art
"Abenteuerspielplatz", sagte der Polizeisprecher.
Hochgiftiges Schwermetall
Quecksilber ist das einzige bei
Raumtemperatur flüssige Metall. Wegen seiner Farbe und Beweglichkeit wurde
es früher auch "lebendiges Silber" genannt. Eingesetzt wird es unter anderem
für Knopfbatterien, Amalgam-Zahnfüllungen oder zur Gewinnung von
Edelmetallen und der Chlorherstellung. Das giftige Schwermetall kann zu
Erbrechen und Durchfall führen, bei längerer Aufnahme auch zu Seh- und
Gedächtnisstörungen sowie zu Halluzinationen.