Ein Drittel aller 12 bis 18-Jährigen Mädchen in Kenia haben Sex gegen Geld gehabt. Italienische und deutsche Touristen zahlen 20 Euro.
Kinderprostitution an kenianischen Stränden hat nach einem Bericht des UNO-Hilfswerks Unicef dramatische Ausmaße angenommen. Knapp ein Drittel aller Mädchen im Alter zwischen zwölf und 18 hätten bereits Sex gegen Geld oder Geschenke gehabt, heißt es in der am Dienstag in Genf präsentierten Studie.
20 Euro für Sex mit Minderjähriger
Die meisten
Profiteure seien kenianische Männer, gefolgt von italienischen und deutschen
Touristen. "Mit Kinderprostitution lässt sich viel Geld machen, deswegen
werden viele Kinder ermuntert, sich an Touristen heranzumachen", heißt es in
der Studie. Geschlechtsverkehr mit einem Mädchen unter 16 kostet etwa 20
Euro. Ein Arbeiter verdient im Schnitt etwa vier Euro pro Tag.
"Die Wahrheit muss heraus"
Kinderprostitution sei eine
"schockierende Tatsache", betonte der kenianische Vizepräsident Moody Awori.
"Es ist hart, das öffentlich bekannt zu geben, aber die Wahrheit muss
heraus, damit wir unsere Kinder besser schützen können." Bis zu 3.000
minderjährige Mädchen und Buben an der Küste arbeiteten als
Vollzeit-Prostituierte und hätten dafür auch die Schule aufgegeben,
berichtete Unicef. Das Kinderhilfswerk appelliert an die Regierungen
betroffener Länder, schärfer gegen Kinderprostitution an Urlaubsorten
vorzugehen.