Ein verurteilter Kinderschänder bietet sich als Tagesvater in Halle an. Die Behörden sind dagegen machtlos.
"Tagesvater bietet Kinderbetreuung rund um die Uhr. Kleine Preise nach Absprache." So klingt die Anzeige am Schwarzen Brett eines Supermarktes in Sachsen-Anhalt. Zum kleinen Preis gehört, dass es sich dabei um einen verurteilten Kinderschänder handelt. Kommt Hans-Joachim K. so zu seinen minderjährigen Opfern?
Soll dieser Mann auf Ihre Kinder aufpassen?
In den vergangenen
Jahren soll K. immer wieder Kinder missbraucht haben. 2004 wurde der Mann zu
einer Geldstrafe verurteilt, weil er Sex mit einer 15-Jährigen hatte. Seiner
Verurteilung zum Trotz bekam er nach seiner Verurteilung einen Ein-Euro-Job,
wo er Anfang 2007 die damals 3-jährige Mia-Lena missbraucht haben soll.
Die Mutter von Mia-Lena, Anastasia Schubert, bekam davon Wind und zeigte Hans-Joachim K. an, der sofort fristlos entlassen wurde.
"Schäbig, asozial, ekelhaft“
Die besorgte Mutter
hält ihre Meinung über den 56-Jährigen auch nicht zurück. Der Mann sei
"Schäbig, asozial, ekelhaft.“ Diese Annoncen diene nur dazu, neue Opfer zu
finden: "Ich glaube nicht, dass er die Kinder nur betreut. E wird nicht
jedes missbrauchen, aber der pickt sich gezielt Kinder raus. Meine Tochter
ist bis jetzt die Jüngste. Dieses Alter hat er auch in der Anzeige
geschrieben. Ich kann mir gut vorstellen was er vorhat!“
Behörden machtlos
Nach seiner Entlassung soll Hans-Joachim
erneut zugeschlagen und sich in seiner Wohnung an einer 9-Jährigen sechsmal
vergangen haben. Trotzdem kann ihn offenbar niemand daran hindern, sich
privat als Tagesvater anzubieten, da selbst die Behörden machtlos sind.
"Wir dürfen ihn nicht beschatten. Das mag uns in solchen speziellen Fällen nicht gefallen, aber wir haben dazu nicht die Kompetenzen", sagte Steffen Drenkelfuß, Sprecher Stadt Halle.