Kolumbiens Verteidigungsminister Pedro Sánchez hat die USA davor gewarnt, sein Land wegen des Drogenhandels auf eine schwarze Liste zu setzen.
In einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP sagte Sánchez mit Blick auf den Drogenschmuggel, eine solche US-Listung würde bedeuten, dass "wir einfach die Fähigkeit verlieren, die Bedrohung einzudämmen". Dies würde "den Interessen der Vereinigten Staaten zuwiderlaufen", warnte er. Dann würde "noch mehr Kokain ins Land kommen".
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Könnten millionenschwere Hilfen verlieren
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump erwägt derzeit, die Einstufung Kolumbiens als Partner im Kampf gegen den Drogenschmuggel zurückzuziehen. Eine solche Entscheidung hätte weitreichende Folgen: Sie könnte die millionenschweren US-Militärhilfen für das lateinamerikanische Land einschränken und zudem Kolumbiens Ruf massiv beschädigen.
Ein solcher Schritt seitens der USA würde aus Sicht des Ministers zudem eher den Drogenhändlern zugutekommen. "Ein Abbruch der Beziehungen und der Zusammenarbeit zwischen unseren Staaten ist eine Möglichkeit für den Drogenhandel", betonte Sánchez im Interview.
Kolumbien mit diplomatischen Bemühungen
Um die Aufnahme auf die schwarze Liste vor einer entsprechenden Überprüfung im September zu vermeiden, hatte Kolumbien zuletzt eine diplomatische Offensive in Richtung USA gestartet. Allerdings sehen viele Regierungsvertreter die Chancen auf Erfolg eher als gering an.
Im vergangenen Monat hatte die US-Regierung acht lateinamerikanische Drogenkartelle auf ihre Liste "terroristischer" Organisationen gesetzt, darunter der kolumbianische Clan del Golfo. Das Kartell liefert einem US-Medienbericht zufolge Kokain an die mexikanischen Kartelle, das dann weiter in die USA geschmuggelt wird. Der Kampf gegen den Drogenschmuggel ist ein zentrales Thema von US-Präsident Trump.