Angesichts der seit vier Tagen anhaltenden Unruhen in Frankreich verschärfen die Behörden ihre Maßnahmen weiter.
Örtliche Behörden im gesamten Land untersagten am Samstag Demonstrationen. Innenminister Gerald Darmanin kündigte für Samstagabend erneut den Einsatz von rund 45.000 Sicherheitskräften an. Besonders in Lyon und Marseille würden die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Präsident Emmanuel Macron sagte wegen der Ausschreitungen seinen geplanten Deutschland-Besuch ab.
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Ausgelöst wurden die Krawalle durch den Tod eines 17-Jährigen bei einer Polizeikontrolle vor vier Tagen. Seitdem ereigneten sich jede Nacht heftige Krawalle in Paris und anderen Großstädten. Bereits in der Nacht zum Samstag waren 45.000 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz - dennoch kam es vielerorts zu Plünderungen, Gewalt und Brandanschlägen. Besonders in Marseille und Lyon spitzte sich die Lage zu. Mehr als 1.300 Menschen wurden im ganzen Land verhaftet.
Hunderte bei Begräbnis für erschossenen Nahel M.
Der 17-Jährige, dessen Familie aus Algerien stammt, wurde am Samstag im engsten Familienkreis in Nanterre bestattet. Laut der Zeitung "Le Figaro" nahmen Hunderte Menschen an den Trauerfeierlichkeiten am Samstag in Nanterre nahe Paris teil. Die Familie hatte sich gewünscht, dass keine Presse an der Trauerfeier und der anschließenden Beisetzung teilnehmen soll.
Nanterre banlieue parisienne les funérailles de la jeunesse algérienne Nahel نانتار ضواحي باريس تشييع جنازة الشباب الجزائري نائل #Nanterre #Nahel pic.twitter.com/n9OKYvrBzb
— lamjed lamjed (@lamjedlamjed780) July 1, 2023
Horror-Bilanz nach Schreckensnächten
Nach vorläufigen Zahlen des Innenministeriums wurden bei den neuerlichen Krawallen in der Nacht auf Samstag landesweit 1.350 Fahrzeuge angezündet, 234 Gebäude in Brand gesetzt oder beschädigt und 2.560 Brände auf Straßen gelegt. 79 Polizisten und Gendarmen wurden demnach verletzt.
Laut Finanzminister Bruno Le Maire wurden seit Dienstag mehr als 700 Geschäfte, Supermärkte, Restaurants und Bankfilialen geplündert oder sogar zerstört.