London verlangt die Schließung des Internet-Portals "Punternet".
Die britische Regierung hat den kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger aufgefordert, das Internetportal "Punternet" zu schließen, auf dem Bewertungen für Prostituierte abgegeben werden können. Frauenministerin Harriet Harman beklagte am Mittwoch am Rande der Jahreskonferenz der regierenden Labour Party in Brighton, dass das in Kalifornien registrierte Internetportal die Nachfrage nach Prostitution steigere.
Auf der Seite können Preise und Leistungen von Prostituierten wie auf einschlägigen Restaurant-, Hotel- oder Reisebewertungsportalen bewertet werden, obwohl es sich dabei um eine Ausbeutung von Frauen handle, kritisierte Harman. Dies sei eine "sehr unheimliche Entwicklung".
"Es wird dem 'Terminator' sicher nicht schwer fallen, Punternet zu terminieren und das fordere ich von ihm", sagte Harman in Anspielung auf die bekannteste Filmrolle Schwarzeneggers als erbarmungsloser Tötungsmaschine. Die stellvertretende Labour-Chefin wies darauf hin, dass auf der Seite auch Prostituierte in London bewertet werden.
In Großbritannien ist Prostitution nicht strafbar, doch darf keine Werbung dafür gemacht werden. Die Labour-Regierung will künftig auch Freier bestrafen, wenn sie mit Prostituierten verkehren, die von einem Zuhälter kontrolliert werden. Damit soll der Frauenhandel eingedämmt werden. Die britische Regierung befürchtet einen Anstieg des Menschenhandels im Vorfeld der Olympischen Spiele in London im Jahr 2012.