1964 soll ein Ex-Polizist an der Ermordung zweier Schwarzer beteiligt gewesen sein. Der Ku-Klux-Klan-Anhänger steht nun vor Gericht.
Die US-Justizbehörden haben einen Mann festgenommen, der 1964 an der Entführung und Ermordung zweier schwarzer Jugendlicher in Mississippi beteiligt gewesen sein soll. Die Hinweise gegen den Tatverdächtigen Ex-Polizisten James Seale hätten sich verdichtet, hieß es in Justizkreisen. Nach Medienberichten sollte das mutmaßliche Ku-Klux-Klan-Mitglied am Donnerstag dem Gericht vorgeführt werden.
Opfer per Anhalter unterwegs
Die zwei Mordopfer waren 1964 als
Anhalter unterwegs, als sie von Mitgliedern des Ku-Klux-Klans entführt
wurden, wie eine Lokalzeitung berichtete. Sie seien in einem Wald gezerrt,
erschlagen und schließlich in den Mississippi geworfen worden. Ihre Leichen
waren während der intensiven Suche nach drei anderen Bürgerrechtsaktivisten
noch im selben Jahr entdeckt worden.
Bereits 1964 hatte das FBI Anhaltspunkte für eine Verwicklung Seales in den Mordfall, berichtete die Lokalzeitung "Clarion Ledger". Bei einer Vernehmung soll er auf die Anschuldigungen erwidert haben: "Ja, aber ich werde es nicht zugeben. Ihr müsst es mir nachweisen." In dem Zeitungsbericht heißt es weiter, Seale habe zwischenzeitlich als tot gegolten, sei später aber wieder aufgespürt worden. In einem Interview hatte Seale im Jahr 2000 die Mordvorwürfe bestritten.
Ungeklärte Mordfälle
Dieser Mordfall gehört zu einer
Reihe von Verbrechen, die während der Rassenunruhen und Bürgerrechtskämpfe
in den 50er und 60er Jahren in den USA begangen wurden. Viele der Morde
blieben jahrelang ungeklärt. Die Mörder genossen früher den Schutz von
Beamten in lokalen und bundesstaatlichen Justizbehörden. Etwa 28 Fälle sind
erst in den vergangenen zwei Jahrzehnten aufgeklärt worden. Zumeist hatten
engagierte Bürgerrechtler die Ermittlungen der Behörden auf die richtige
Spur gebracht.