Für 30 Transsexuelle
Kuba erlaubt Geschlechtsumwandlung
07.06.2008
Gleich 30 Transsexuelle sollen von der Maßnahme profitieren: Kuba erlaubt die Geschlechtsumwandlung. Bislang gab es erst eine Operation.
Die von Raul Castro geführte kubanische Regierung erlaubt mittels eines Erlasses des Gesundheitsministeriums Transsexuellen eine operative Geschlechtsumwandlung. Das berichtet die spanische Zeitung "El Pais" am Freitag in ihrer Internetausgabe unter Berufung auf Kreise des von Präsidententochter Mariela Castro geleiteten Nationalen Zentrums für Sexualerziehung (Cenesex).
30 Transsexuelle
Von der Maßnahme sollen rund 30 Transsexuelle
profitieren können. Bisher war erst eine einzige derartige Operation, im
Jahr 1988, auf Kuba durchgeführt werden, vom Mann zur Frau. Im Jänner hatte
Mariela Castro erklärt, dass ein kubanisches Ärzteteam geschult werde, um
Operationen zur Geschlechtsumwandlung vornehmen zu können, sobald ein Erlass
des Gesundheitsministeriums vorliege. Jemand der einen solchen Eingriff
wünsche, müsse beim Gemeindeamt einen Antrag auf Wechsel der Identität
stellen.
Cenesex hat auch dem Parlament ein Projekt zur Änderung des Familienrechts betreffend Fragen von Trans- und Homosexualität vorgelegt. Laut Mariela Castro hat die alleinherrschende Kommunistische Partei jedoch empfohlen, vor einer Beschlussfassung "mit der Bevölkerung zusammenzuarbeiten".
Die langsame Öffnung des Regimes im Bereich der Sexualgesetzgebung erfolgt im Zuge der vorsichtigen Reformen, die unter Raul Castro begonnen wurden. Dieser ist seit etwa 100 Tagen im Amt, das er von seinem schwer kranken Bruder, dem Revolutionsführer Fidel Castro, übernommen hat.
Seit Kurzen dürfen Kubaner Mobiltelefone und Computer kaufen - allerdings sind diese für die große Mehrheit der Inselbewohner unerschwinglich. Es ist ihnen jetzt auch erlaubt, in den modernen Touristenhotels zu übernachten, aber die meisten können sich dies nicht leisten. Außerdem hat die Regierung angekündigt, dass die Kubaner bald ohne größere Einschränkungen ins Ausland reisen können, auch dies dürfte für die Mehrzahl ein Traum bleiben.