Flüchtiges Rind ließ sich auch per Hubschrauber nicht orten.
Viele Rehe und Hasen, aber keine Kuh: Das Phantom Yvonne bleibt in den Wäldern rund um das bayerische Zangberg (Landkreis Mühldorf) wie vom Erdboden verschluckt. Ein Areal von 300 Quadratkilometern ist der von Antenne Bayern finanzierte Hubschrauber mit Wärmebildkamera am Donnerstag früh abgeflogen, aber: Außer Spesen nichts gewesen. "Wir suchen nach der Nadel im Heuhaufen. Nach unserer Yvonne", hieß es nach der Landung des Helikopters auf der Homepage von Gut Aiderbichl.
"Yvonne hat 39 Grad Celsius Körpertemperatur, die Außentemperatur beträgt 20 Grad. Rehe und Hasen wurden gesichtet, aber auf 39 Grad hat die Kamera nicht angeschlagen", berichtete Britta Freitag von Gut Aiderbichl.
"Man darf sich das nicht so vorstellen, als würde jetzt ein riesiges Röntgenbild der Region gemacht werden können. Wenn nicht wenigstens ein Schwanzzipfel von Yvonne sichtbar ist, tut sich auch die Wärmebildkamera schwer. Einfach fotografieren in ein dunkles Loch - dunkles Unterholz oder hochgewachsenes Maisfeld - bringt nicht viel. Dennoch war die Wärmebildkamera eine große Steigerung für die Chancen, Yvonne auszumachen", resümierte Michael Aufhauser, der Gründer des Gnadenhofes. "Jetzt bleibt uns nur noch, dass Yvonne sich auf ganz natürliche Weise in der nächsten Zeit zeigt oder zufällig jemandem auffällt, der uns verständigt."
Yvonne gehörte ursprünglich einem Bauern in der Gemeinde Krems in Kärnten und hieß damals Angie. Der Landwirt verkaufte die Kuh nach Bayern, wo sie gemästet und dann geschlachtet werden sollte. Doch am 24. Mai lief das Tier von der Weide weg und lebt seither in den Wäldern rund um Zangberg. Als Yvonne vor ein Polizeiauto rannte, wurde sie zum Sicherheitsrisiko erklärt und zum Abschuss freigegeben. Das Gut Aiderbichl kaufte dem Bauern die Kuh ab, um ihr im bayerischen Deggendorf eine neue Heimat zu geben. Yvonne wurde inzwischen international zum medialen Star, der nichts ahnend seit geraumer Zeit das Sommerloch füllt.