USA

KZ-Aufseher aus Mauthausen freigelassen

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Ein 81 Jahre alter ehemaliger KZ-Aufseher ist nach dreijähriger Haft in den USA wieder freigelassen worden.

Zur Begründung teilte das US-Justizministerium mit, weder Deutschland noch Rumänien oder Ungarn habe den ehemaligen Wachmann im oberösterreichischen Konzentrationslager Mauthausen, Johann Leprich, aufnehmen wollen.

Kein Aufnahmeland wollte den Häftling
Sein Anwalt berief sich auf eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA, wonach zur Abschiebung vorgesehene Häftlinge nach sechs Monaten freizulassen sind, falls sich kein Aufnahmeland findet. Leprich wurde 2003 in einem Geheimversteck seiner Familie in Clinton Township im US-Staat Michigan festgenommen.

In die USA emigriert
Der Deutsch-Rumäne wurde 1925 in Birk in Siebenbürgen geboren. 1943 schloss sich Leprich der Waffen-SS an und war danach Aufseher im Lager Mauthausen. Dort wurden etwa 119.000 Gefangene getötet. Nach dem Krieg emigrierte Leprich in die USA, deren Staatsbürgerschaft er 1958 erwarb. Ein Bezirksgericht in Ohio bestätigte im Jänner die Entscheidung, Leprich die amerikanische Staatsbürgerschaft zu entziehen.

US-Staatsbürgerschaft wieder entzogen
Leprich kam bereits 1952 in die Vereinigten Staaten und erhielt nach sechs Jahren die amerikanische Staatsbürgerschaft. Diese wurde ihm aber 1987 wegen falscher Angaben in seinem Einwanderungsantrag wieder entzogen. Vor der drohenden Abschiebung floh Leprich damals nach Kanada. Er hielt sich danach abwechselnd in den USa und Kanada auf, ehe 2003 festgenommen wurde.

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